Streusalz ist da: Der Winter kann kommen

In Rheinberg richtet Straßen NRW eine weitere Streusalzreserve ein. 40 000 Tonnen werden zusätzlich eingelagert.

Niederrhein. Die Fahrzeuge sind gecheckt, die Schneepflüge stehen bereit, Streusalz ist eingelagert. „Der Winter kann kommen“, sagt Bernd Löchter vom Landesbetrieb Straßen NRW.

Und damit es nicht noch einmal so eng wird wie vor zwei Jahren, richtet der Landesbetrieb eine weitere Streusalzreserve ein: Noch einmal 40 000 Tonnen sollen in den kommenden Wochen in einer ehemaligen Messehalle in Rheinberg eingelagert werden. Die Genehmigung stehe noch aus, damit werde aber in den nächsten Tagen gerechnet, sagte Löchter.

130 000 Tonnen Streusalz hat Straßen NRW eingelagert. Etwas weniger wird im Durchschnitt jedes Jahr auf den Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen verbraucht.

Aber vor zwei Jahren reichte das nicht. „Wir haben damals rechtzeitig Nachschub bestellt, aber die Anbieter kamen mit den Lieferungen einfach nicht mehr nach“, sagt Löchter. In Erinnerung geblieben sind Bilder beispielsweise von der Autobahn 44, die über Stunden gesperrt war. Frierende Autofahrer mussten von Rettungsdiensten versorgt werden.

Um eine solche „Salzknappheit“ künftig zu vermeiden, hatte der Bund eine nationale Streusalzreserve angeordnet. Zwei Standorte gibt es dazu bereits in NRW: in Saerbeck im Münsterland und in Grevenbroich. Zusätzlich dazu richtet Straßen NRW jetzt die dritte Streusalzreserve in Rheinberg ein.

Das Salz dafür wird auf kurzem Wege angeliefert. Es wird aus dem Salzbergwerk in Borth bei Rheinberg kommen. Dazu sollen in den kommenden Wochen 1300 Lkw-Ladungen in die ehemalige Messehalle transportiert werden.

Das wiederum sehen die Anwohner in den kleinen Rheinberger Ortsteilen nicht gerne. Sie fürchten Lkw-Verkehr durch ihre engen Straßen. Sie möchten, dass in den Verträgen festgelegt wird, dass der Verkehr über die Bundesstraßen abgewickelt wird.

„Die Halle wird hoffentlich noch diese Woche unterschriftsreif sein“, sagt Löchter. Er geht davon, dass mit der dritten Streusalzreserve alles getan ist, um einen reibungslosen Verkehrsfluss auch bei einem harten Winter gewährleisten zu können. „Mit den drei Reservestandorten verdoppeln wir etwa unsere eingelagerten Vorräte“, sagt Löchter.

Der Winterdienst steht jedenfalls Gewehr bei Fuß. „Es kann ja jeden Tag losgehen“, sagt Löchter. Zwei zentrale Standorte gibt es in Krefeld und in Hamm. Sie organisieren landesweit den Kampf gegen Schnee und Eis.

Eng werden könnte es nur, wenn es einen harten Winter über einen längeren Zeitraum gibt. Löchter: „Wenn es richtig kracht, schneit und friert, verbrauchen wir 10 000 Tonnen Streusalz pro Tag.“

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