Schwalmtal: Junger Feuerteufel muss in die Psychiatrie

Das Landgericht Mönchengladbach hat einen 20-Jährigen verurteilt. Er soll Bauern in Angst und Schrecken versetzt haben.

Schwalmtal. Am Ende war es ein Indizienprozess — denn ein Geständnis legte der 20-jährige Schwalmtaler, dem vorgeworfen wurde, für eine Brandserie im Jahr 2009 verantwortlich zu sein, bis zum Schluss nicht ab. Lediglich zwei Brandstiftungen in Schwalmtal-Lüttelforst hatte er im Ermittlungsverfahren eingeräumt. Er bekommt keine Jugendstrafe, sondern wird zunächst unbefristet in der Psychiatrie untergebracht.

Dort müssen Prüfungen ergeben, wann von dem 20-Jährigen keine Gefahr mehr ausgeht, er also wieder freigelassen werden darf. Ein Gutachter hatte ihm im Prozess vor dem Mönchengladbacher Landgericht bescheinigt, vermindert schuldfähig zu sein. Allerdings hatte der Gutachter auch prognostiziert, dass weitere Brandstiftungen von ihm zu erwarten seien.

Von Januar bis Juli 2009 waren die Landwirte im Kreis Viersen in heller Aufregung gewesen. Insgesamt zehn Mal hatte es gebrannt. Einmal waren auf einem Reiterhof drei Pferde in den Flammen umgekommen. Diese und eine weitere Tat hatte der inzwischen 20-Jährige im Jahr 2009 eingeräumt. Im November 2009 war er dafür zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Die anderen Taten der Brandserie hatte er stets bestritten.

Inzwischen aber war die Staatsanwaltschaft sicher, ihm auch diese Taten nachweisen zu können. Bei einem Brand am 18. März 2009 hatten ihn Polizeibeamte in der Nähe des Tatorts in Viersen-Süchteln angetroffen. Bei allen Bränden hatten die Ermittler Mantrailing-Hunde eingesetzt. Diese Tiere können erschnüffeln, ob eine Person an einer bestimmten Stelle war und welchen Weg sie genommen hat. In allen Fällen sei dadurch der Nachweis geführt worden, dass sich der junge Schwalmtaler am Brandort aufgehalten habe, so die Staatsanwaltschaft. Ein weiteres Indiz sei, dass die Brandserie abgerissen sei, nachdem der Mann am 5. Juli 2009 wegen des Brandes am 4. Juli in Haft gekommen sei.

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