Schürzenjäger und Leberkäs im Hockeypark

Die Alpen-Rocker spielten im Hockeypark auf.

Mönchengladbach. Samstagabend im Hockeypark, kurz nach 21 Uhr: Der Boden bebt. Die Schürzenjäger, die 1973 als Zillertaler Schürzenjäger gegründet wurden, sind zu Gast in Mönchengladbach.

Bis 2007 gab es die alte Band mit Frontman Peter Steinlechner („Sierra Madre“). Eine Gruppe, die die Charts mehrfach stürmte, tausende in die Hallen lockte, sich bei Live-Konzerten immer wieder mit Blechbläsern verstärkte, die Fan-Artikel im Riesen-Truck anbot und auch die Grefrather Eissporthalle mehrfach zu Konzerten und Probenwochen nutzte.

Bleiben wir beim vibrierenden Zelt-Boden im Rahmen des niederrheinischen Oktoberfests: Der bebt, weil sich vor der Bühne rund 150 Fans versammelt haben — Mitglieder von Fanclubs aus Wuppertal, Ennepetal, Hamm in Westfalen oder Mönchengladbach selbst.

Sie jubeln und springen in die Höhe, als die „neuen Schürzenjäger“ — die Band trägt den Namen seit 2011 mit Zustimmung von Steinlechner — die Bühne betritt.

Weitere etwa 400 Gäste, vielfach im (nicht immer stilechten) Bayern-Look, haben sich bereits mit Weißwurst, Leberkäs, Wiesn-Festbier und Nürnberger Rostbratwürstl gestärkt. „Es ist wieder Schürzenjägerzeit“ singt die Band.

Klar doch: Die wahren Fans, die mit Hut und T-Shirt an Open-Air-Veranstaltungen im österreichischen Finkenberg erinnern, sind begeistert. Doch die Schürzenjäger-Renaissance ist nur bedingt geglückt, auch wenn der Titel „ Die Rebellion geht weiter“ andere musikalische Hoffnungen wecken mag.

Die musikalische Rebellion in den Alpen, die hat in den 90er Jahren stattgefunden. Ein ganz besonderes, alpenländisches Lebensgefühl soll noch immer vermittelt werden, wie dies einst Peter Steinlechner mit dem legendären Zillertaler Hochzeitsmarsch sowie mit Songs wie „Treff ma uns in der Mitt’n“ gelang.

Natürlich singen auch die neuen Schürzenjäger von der Heimat, von „Hey, die Erde bebt“, wollen ein gutes Lebensgefühl vermitteln, was nur zum Teil gelingt.

Früher wie heute wird bei den Schürzenjägern gerockt — gut so, denn die Mitglieder waren immer auch Rocker — „Alpenrocker“ eben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort