Rumtata 2012: Grefrath als Zentrum des Karnevals

Rund 4000 Narren feierten bei „Rumtata“ zur Musik von Bläck Fööss und Brings und lachten über Witze von Bernd Stelter und Co.

Grefrath. Das Herz des rheinischen Karnevals schlug am Freitag mehr als sechs Stunden lang in der Grefrather Eissporthalle. Denn große Stars der fünften Jahreszeit waren zur Sessionseröffnungssitzung „Rumtata“ in die Niersgemeinde gekommen.

Noch weit nach Mitternacht tobte die Halle nach dem 50-minütigen Auftritt der Band Brings, die mit handfestem Rock den Karneval seit zwölf Jahren aufmischt und an diesem Abend mit Frontman Peter Brings an der Spitze für eine „superjeile Zick“ sorgte.

Zuvor waren es die Bläck Fööss, die für gute Stimmung sorgten. „Ob de Kaffeebuud“, „Wenn de Sonn schön schingk“ oder „Kumm los m’r danze“ — die Fans kennen die Hits der Kultband, die nachhaltig bewiesen hat, dass Mundart eine direkte Sprache mit Herz und Gefühl ist und Balladen op kölsch schöner und ausdrucksstärker kaum sein können.

„Schön ist das Leben“ riefen die Paveier den Narren zu, die längst in Schunkelstimmung waren.

Die Räuber hatten nach dem Schützenfest im August nun am Freitag ihr zweites Gastspiel in Grefrath. Längst sind sie ein fester Bestandteil der närrischen Kölner Musikszene. Ihr großer Hit „Wenn et Trömmelche jeht“ ist immer wieder ein Signal für die Narren zuzuhören, mitzusingen und den Karneval zu feiern.

Rumtata in Grefrath bot jedoch mehr als Musik, Vortrag und Tanz. Gleich zu Beginn stimmte eine Lasershow die Besucher auf die lange Nacht ein. Bauwerke aus dem Kreis Viersen waren da zu sehen: von der Dorenburg in Grefrath bis zur Narrenmühle in Dülken.

Das Narrenvolk war begeistert — auch von der Erdnuss aus Nettetal. Stefan van den Eertwegh hat mit seinem Einsatz Rumtata in Grefrath erst möglich gemacht und 2014, das steht schon fest, wird die dritte Auflage stattfinden.

Am Samstag in der Bütt war die Erdnuss einmal mehr ein Garant für rheinischen Frohsinn. Er konnte nicht glauben, dass Bettina Wulff einst im Rotlichtviertel tätig war, denn: „Das wäre das erste Mal, dass Christian Wulff etwas bezahlt hätte.“

Längst war die Brücke zwischen dem Karneval vom Niederrhein und den rheinischen Metropolen geschlagen. Komiker Bernd Stelter erwies sich einmal mehr als Stimmungsmacher und Werbefachmann mit unverwechselbarem Wortwitz.

Die Mischung des Programms stimmte. Die Tanzenden Sterne aus Emmelshausen feierten nach ihrem gelungenen Auftritt vor der Bühne weiter. Die fast 50 Jahre alte Fauth Dance Company aus Viersen war ein Augenschmaus der Extraklasse. Das Tanzcorps Kölner Rheinveilchen zeigte artistische Würfe und Hebefiguren.

Auch der Blonde aus Köln mit dem großen Repertoire an Witzen, Guido Cantz, war zu Gast. Die Stimmung hätte nicht besser sein können, auch wenn der „Blötschkopp“ Marc Metzger aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen musste.

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