Harter Kampf in tosenden Fluten beim Badewannenrennen

Beim 24. Badewannenrennen ging es um Schnelligkeit, aber auch um Kreativität.

Anrath. Wohl noch nie zuvor hatte die Niers bei einem Badewannenrennen einen so hohen Wasserstand gehabt wie gestern: Wie ein randvoll gefülltes Becken wirkte der Fluss, der es auf eine Tiefe von 1.20 Meter brachte — optimale Bedingungen also für die Boote beziehungsweise Badewannen.

Was auf den ersten Blick auffiel: Die Landjugenden hatten sich wieder sehr viel Mühe gegeben. Die schnellste Wanne kam von der Lobbericher Landjugend, die Kempener nahmen den ersten Platz für die schönste Wanne mit nach Hause: Sie hatten aus Styropor eine Riesenschildkröte geformt.

Gestern war nicht gerade das ideale Wetter für einen Fahrradausflug. Das machte sich bei den Besucherzahlen bemerkbar. Die Mitglieder der Landjugenden und ihre Fans ließen sich von bedrohlich dunklen Wolken jedoch keine Angst machen — ganz im Gegenteil: Wie zum Trotz warfen sich die Jugendlichen gegenseitig ins Wasser, ihre Kleidung wirkte anschließend wie aus Satin.

Motto der „Inselaffen“-Gruppe aus St. Hubert

Thomas Nytus von der Kempener Landjugend hatte für eine besondere Attraktion gesorgt: Von einem Traktor-Anhänger aus führte die von ihm gebaute Rutsche direkt in die Niers. Dafür hatte er 400-Millimeter-Abflussrohr aufgeschnitten, erwärmt und aufgebogen. Erstaunlich viele Besucher rutschten ins Nass.

Katharina Fliegen hatte das Mikrofon abgegeben. Durch die Veranstaltung der Katholischen Landjugend Anrath führte mit Tobias Meurers und Alexander Manns ein Moderatorenduo. Alexander schlüpfte in die Rolle des bauernschlauen Originals. „Du laberst wieder!“, warfen sich die Jungs gegenseitig vor.

So manche Badewannenbesatzung kam nicht richtig in die Gänge, da musste viel Zeit überbrückt werden. Die Kaarster mussten ihre Wanne, die sich selbstständig gemacht hatte, erst wieder ѳeinfangen, bevor sie erneut an den Start gehen konnten. Die KJG Lobberich hatte auf jeden Schnickschnack verzichtet und ihr Modell auf Schnelligkeit getrimmt. „Schneller als Boisheim“ war da zu lesen. Am Schluss sollten die Lobbericher schneller als alle andern Wannen sein. Für die 200 Meter mit dem Strom und die 100 Meter dagegen benötigten sie gerade mal eine Minute und 58 Sekunden.

Zum Vergleich: Die Rheinische Landjugend Tönisvorst hatte sich allein für die 100 Meter gegen den Strom drei Minuten und 59 Sekunden Zeit gelassen. Eigentlich nicht überraschend, strahlte ihre Wanne doch erstaunlich viel Gemütlichkeit aus: Kernstücke waren ein ausladender weinroter Sessel und ein Fernsehapparat. Dafür gab es den dritten Schönheitspreis.

Die Süchtelner hatten Probleme mit der Lenkung, verschenkten daher mit ihrem Riesen-Hamsterrad wertvolle Zeit. Neben den Landjugenden machte auch ein Freundeskreis mit, die „Inselaffen“ aus St. Hubert. Mit ihrer Wanne, die unter dem Motto „Wir holen den Sommer zurück“ schwamm, holten sie sich bei der Wertung „Schönste Wanne“ den zweiten Platz.

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