Gerd Steckmann: Der Herr der Kaffeekannen

Fast 160 Gefäße nennt Gerd Steckmann vom Café Mariandl sein eigen.

Niederkrüchten. Im Café Mariandl am Hariksee in Niederkrüchten-Brempt dreht sich alles um Kaffeekannen. Sie füllen die Fensterbänke des Lokals, zieren die Regalbretter unter der Decke und schmücken einen Schrank hinter der Theke. Zu den derzeit 158 Exemplaren gehört manches Schätzchen.

„Je länger man hinsieht, desto mehr entdeckt man“, beschreibt Chef Gerd Steckmann seine stattliche Sammlung. Als der Viersener vor acht Jahren das Mariandl übernahm, brachte er von Zuhause einige Kannen mit und stellte sie als Dekoration auf eine Fensterbank. Dann kam er auf die Idee, dass auch Gäste Kaffee- und Teekannen zusteuern könnten. Stolz ist Steckmann vor allem darauf, dass bislang keine doppelt ist.

„Jede Kanne hat ihre Geschichte“, sagt der Gastronom. Der größte Teil des Porzellans kommt aus Bayern. Die Älteste stammt ebenfalls aus dem Süddeutschen. Die weiße Kanne mit blauer Glasur ist fast 80 Jahre alt. Zahlreiche Exemplare sind in der Manufaktur Villeroy & Boch im saarländischen Mettlach entstanden. Eine Kanne ist aus Meißen in Sachsen, eine andere von einem Viersener Kaiser’s Kaffee-Geschäft. Einige englische Stücke zeigen Jagdmotive.

Auffallend ist die Vielfalt an Formen: bauchige und schlanke Kannen, eckige und runde Deckel, lange und kurze Schnäbel. Einige Exemplare haben einen „Überzieher“, der den Inhalt warm hält. Mehrere Kannen sind aus Metall.

Auch in den Wintergarten des Cafés hat die Sammlung bereits Einzug gehalten. Für Nachschub sorgt vor allem ein Krefelder, der regelmäßig Flohmärkte besucht. Die dort aufgestöberten Kannen bringt der Stammgast ins Mariandl.

„Ich kaufe keine Kannen. Ich sammle sie“, betont Steckmann. Jeder Spender bekomme allerdings eine Belohnung: ein Fläschchen „Schwalmtaler“. Der Likör ist das Hausgetränk im Mariandl. Die Etiketten zeigen eine Karte des Hariksees und ein Foto des Cafés.

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