Fischtreppe für Barsch, Barbe und Co.

Über einen Bachlauf können die Fische künftig den Oberlauf der Schwalm erreichen.

Niederrhein. Mitte April soll sie fertig sein, die Fischtreppe an der Mühlrather Mühle am Auslauf der Schwalm aus dem Hariksee. Die Kosten von rund 400 000 Euro teilen sich der Schwalmverband und die Firma Sanders & Mocken, der die Mühle gehört.

Als erster Abschnitt der Arbeiten ist entlang der Landstraße 372 eine Gabionenwand errichtet worden. Sie besteht aus mit Steinen gefüllten Drahtkörben und wird mit Efeu, Wildrosen, wildem Wein und wildem Jasmin bepflanzt. In einigen Jahren wird die Wand dicht bewachsen sein.

Zunächst war ein Erdwall zwischen Straße und Fischaufstiegsanlage vorgesehen. „Der Wall hätte aber zuviel Platz beansprucht“, erläutert Ralf Rocken, Geschäftsführer der Firma Sanders. Statt eines fünf Meter breiten Walles ist die Wand nur 1,60 Meter breit. Sie hat eine Länge von 70 Metern.

An der Schwalm bestehen zahlreiche Mühlenwehre, um das Wasser des Flusses aufzustauen. Aber ein Aufstau von 1,50 bis zwei Meter ist für die gegen die Fließrichtung schwimmenden Fische ein unüberwindbares Hindernis.

Mit der neuen Fischtreppe an der Mühlrather Mühle wird die letzte Hürde beseitigt, die Durchgängigkeit der Schwalm von Wegberg bis zur Mündung in die Maas geschaffen.

Entsprechende Anlagen bestehen bereits an der Lüttelforster Mühle, Borner Mühle, Brüggener Mühle, Dilborner Müle und an der Brempter Mühle. Damit können die Fische den Oberlauf des Gewässers erreichen. Die Durchgängigkeit von Fließgewässern ist ökologisch wichtig und ein Hauptziel der europäischen Wasser-Rahmenrichtlinie.

Die Fischtreppe wird als Bach angelegt, der das Stauwehr wie ein Bypass umgeht. In dem rund 100 Meter langen Bypass werden Tümpel aneinander gereiht, um den flussaufwärts schwimmenden Fischen Ruhezonen zu bieten.

Alle in der Schwalm vorkommenden Arten unternehmen ausgedehnte Wanderungen: Barbe, Döbel, Hasel, Gründling und Barsch. Für sie soll die Schwalm wieder bewohnbar werden. Die Vielfalt ist Voraussetzung für die Selbstreinigungskraft des Flusses. Intakte Gewässer sind ein wichtiger Bestandteil des Lebensraumes am Niederrhein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort