Der Kreis genießt den ersten Schnee

In der Nacht auf den 27. Dezember ist die kalte Jahreszeit über den Kreis Viersen hereingebrochen — mit allen Vor- und Nachteilen.

Der Kreis genießt den ersten Schnee
Foto: Ahlen/Busch

Kreis Viersen. Der Wetterbericht hatte seit Tagen von nichts anderem gesprochen: Rechtzeitig zu Weihnachten wird Frau Holle nicht mehr wach, aber danach geht es los. Richtig viel Schnee versprachen die Wetterpropheten — irgendwann in der Nacht vom zweiten Feiertag auf den 27. Dezember. Neugierig starrten die Kinder — und auch etliche Erwachsene — in die hereinbrechende Dunkelheit, aber von Schnee keine Spur. Nur ein kalter Wind wehte.

Am Samstag waren Räumdienste unterwegs, um Gefahren auf und an den Straßen zu beseitigen.

Am Samstag waren Räumdienste unterwegs, um Gefahren auf und an den Straßen zu beseitigen.

Foto: Ahlen/Busch

Als um kurz nach 1 Uhr in der Nacht Regen einsetzte, gingen auch die letzten aufrechten „Schnee-Warter“ enttäuscht ins Bett. Wieder nichts mit Winterwunderland, dachten sie. Nur Regen. Zwei Stunden später mischten sich die ersten Schneeflocken in den immer stärker werdenden Regen, den der Wind teilweise waagerecht trieb. Teilweise war es dann schon ein regelrechter Schneesturm, der immer wieder von Regen unterbrochen wurde.

Am Samstag waren Räumdienste unterwegs, um Gefahren auf und an den Straßen zu beseitigen.

Am Samstag waren Räumdienste unterwegs, um Gefahren auf und an den Straßen zu beseitigen.

Foto: Ahlen/Busch

Gegen 4.30 Uhr schlug das Wetter endgültig um. Zuerst bekamen die Autos weiße Mützen, auf den Straßen sammelte sich noch Regenwasser. Wer aber am Morgen aus dem Fenster schaute, der sah die weiße Pracht. Und es schneite munter weiter. Bald bogen sich die Bäume unter der nassen Schneelast, und etwa ab 7 Uhr mussten die Feuerwehren erste Einsätze fahren. Fast immer ging es um Bäume, die umstürzten oder umzustürzen drohten. In Viersen traf es vor allem den Stadtteil Boisheim. In der Sektion Pütterhöfe drohte ein Baum auf ein Haus zu fallen. Auch zwischen Dornbusch und der Hindenburgstraße in Süchteln landeten Bäume auf der Straße.

In Brüggen musste die Wehr nach Haverslohe und auf die Verbindungsstraße zwischen Born und Amern ausrücken, um umgestürzte Bäume zu beseitigen, in Schwalmtal trafen die Folgen der Schneelast den Lousberg und Schier.

In Niederkrüchten gab es außer einem Einsatz für einen Baum auch einen für ein Postauto. An der Straße Am Wildpfad in Brempt begann das Auto, in einen Graben zu rutschen. Die Feuerwehr konnte die Rutschpartie stoppen und das Fahrzeug auf die Straße zurückholen. In Nettetal rückte die Feuerwehr zu drei umgestürzten Bäumen aus, einmal in Lobberich, einmal in Hinsbeck, einmal in Leuth.

Die Polizei verzeichnete kreisweit drei wetterbedingte Unfall-Einsätze, nämlich am Schwanenhaus in Leuth, auf der Süchtelner Straße in Vorst und auf der Hinsbecker Straße ebenfalls in Leuth. In allen Fällen blieb es bei Blechschäden. Insgesamt war es so, dass, wer am weitesten westlich wohnte, den meisten Schnee abbekam.

Schon am Samstag rannten überall die Kinder aus den Häusern, um den Schnee zu genießen. Der nasse, pappige Schnee war optimal zum Schneemannbauen. Allerdings waren die kleinen Baumeister dann auch schnell genauso nass. Für ausgedehnte Winterspaziergänge eignete sich eher der strahlend schöne Sonntag. Der nächtliche Frost hatte nicht nur die Natur, sondern auch den Schnee erstarren lassen. Die pappige Masse verwandelte sich in eine knirschend-kristalline Masse, die in der Sonne manchmal wie ein ganzes Feld geschliffener Diamanten blitzte.

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