Autobahn: Letzte Abfahrt vor der Grenze

Über die neue Anschlussstelle an der A 40 läuft der Lkw-Verkehr für den Gartenbau.

Niederrhein. Die Autobahn 40 bekommt eine neue Anschlussstelle. Noch in diesem Monat soll die neue Aus- und Auffahrt Straelen-Niederdorf, die dann letzte Ausfahrt vor der niederländischen Grenze, eröffnet werden.


Eigentlich sollte sie schon fertig sein. „Aber wir hatten Verzögerungen durch den strengen Winter“, sagt Projektleiter Peter Schrickel. Zwei Monate haben Schnee und Frost im Zeitplan gekostet.


Die Asphaltarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Es fehlen noch Beschilderung und Schutzplanken. Bis Ende Oktober wird die Anschlussstelle fertig. Einen konkreten Termin für die Eröffnung gibt es aber noch nicht.


Drei Viertel der kalkulierten Kosten von 3,5 Millionen Euro hat der Bund bezahlt. Die Stadt Straelen trägt ein Viertel.


Damit geht eine lange Planung zu Ende. Seit dem Jahr 2000 gab es Überlegungen für die Abfahrt, ursprünglich im Bereich der Grenzkontrollstelle. Seit 2005 laufen die konkreten Planungen für diesen Standort. Im Oktober 2010 folgte der symbolische Spatenstich. „Es gab keine größeren Staus“, ist Schrickel mit dem Bauverlauf zufrieden.


Nach der Eröffnung folgt in einem zweiten Abschnitt der Bau einer Verbindungsstraße zur L 2, der Niederdorfer Straße. „Das werden wir bis Jahresende realisieren. Immer unter der Prämisse, dass das Wetter mitspielt“, sagt Peter Schrickel.


Hintergrund für den Bau der Anschlussstelle ist das Gewerbegebiet Niederdorf, in dem sich vor allem zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Gartenbau angesiedelt haben. Durch die neue Abfahrt sollen die innerörtlichen Straßen Straelens entlastet und der Schwerlastverkehr direkt zum Ziel geführt werden.


Eines der größten Unternehmen dort ist die Landgard, Deutschlands führende Absatzorganisation für Schnittblumen, Topfpflanzen, Obst und Gemüse. Als Joint Venture zwischen Landgard Herongen und Lüllingen sowie Flora Holland Venlo ist dort die Veiling Rhein-Maas ansässig, ein Marktplatz für Produkte des Zierpflanzenbaus. Dort ist die größte Blumenversteigerungsanlage Deutschlands in Betrieb. „Wir erhalten einen direkten Anschluss an die Autobahn, und die Anwohner werden vom Schwerlastverkehr entlastet“, freut sich Heike Bellinghausen von Landgard.


Für die Unternehmen ist die neue Anschlussstelle ein wichtiger Standortvorteil. Schon jetzt wird das Gewerbegebiet gut angenommen. „Von Seiten der Stadt stehen dort noch zwei Hektar Fläche zur Verfügung“, sagt Bürgermeister Jörg Langemeyer. Und es gibt weiterhin Anfragen deutscher und niederländischer Unternehmen. Auch das nahegelegene ehemalige Bundeswehrgelände in Herongen biete noch Potenzial zur gewerblichen Erschließung.


Die Stadt Straelen will den Bereich „Agrobusiness“ weiter ausbauen und die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten intensivieren — auch jenseits der Grenze. „Da ist eine ganze Menge in Bewegung“, kündigt Bürgermeister Jörg Langemeyer an. Und die A 40 ist dafür eine wichtige Verbindung.

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