Auf den Spuren des Altbiers am Niederrhein

Eine neue Ausstellungsreihe widmet sich der Brautradition. Der Kulturraum sucht noch Chroniken, Festschriften und Fotos.

Niederrhein. Was ist eigentlich typisch Niederrhein? Klar, hier wird viel Fahrrad gefahren, das Land ist flach, es gibt viele Herrensitze, und es wird Sauerbraten vom Pferd gegessen. Aber so richtig typisch niederrheinisch ist eigentlich nur eines: das Altbier. Hier wird das Obergärige nach alter Tradition gebraut und getrunken.

Und jetzt schreibt es auch Kulturgeschichte: Unter dem Titel „Niederrheinische ALTernativen“ bieten mehr als 30 deutsche und niederländische Museen und Kultureinrichtungen ein buntes Programm mit Ausstellungen und Veranstaltungen rund um das Thema Altbier an.

Der Kulturraum Niederrhein nimmt sich der Braugeschichte an. Die Geschichte des Altbiers lässt sich über Jahrhunderte zurückverfolgen. Bereits im Mittelalter wurde am Niederrhein Grutbier, ein Kräuterbier, getrunken, sagt Beate Schindler vom Kulturraum.

Im 15. Jahrhundert habe sich dann das Hopfenbier, der Urvater des heutigen Altbiers, durchgesetzt. Über Jahrhunderte galt Bier nicht als Genuss-, sondern als Grundnahrungsmittel, das man als Durstlöscher zu allen Mahlzeiten, aber auch gegen den Hunger trank, so Schindler.

Und während im 19. Jahrhundert in fast ganz Deutschland das obergärig gebraute Bier von den gängigen Pils- und Exportbieren verdrängt wurde, hielt sich das nach alter Tradition gebraute Getränk am Niederrhein.

Jetzt will der Kulturraum eine Reihe von Veranstaltungen rund um das Thema Altbier anbieten. Das Spektrum reicht von Ausflügen zu Stätten der Braukunst bis zu Stadt- und Familienfesten, vom wissenschaftlichen Vortrag bis zum Erzählwettbewerb über Brau- und Kochkurse bis zu Radtouren, sagt Schindler. Dabei gibt es Ausstellungen in Museen zwischen Grevenbroich und Wesel, Venlo und Neuss. Eröffnet wird der Altbierreigen am 9. Juni.

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