Anstieg der Flüchtlingszahl hat Integrationsrat überrollt

Die Zunahme der Flüchtlinge in Nettetal fiel mitten in die Einarbeitung des neu gewählten Rates. Mittlerweile fühlt man sich gewappnet.

Anstieg der Flüchtlingszahl hat Integrationsrat überrollt
Foto: Busch

Nettetal. Gleichzeitig mit der Kommunalwahl im Mai des vergangenen Jahres wurde ein neuer Integrationsrat gewählt. Zur Vorsitzenden wählte das Gremium Hayfa Kassas. Von der sich rasant entwickelnden Zunahme der Flüchtlinge in der Stadt wurde Hayfa Kassas mit ihren Stellvertreterinnen Helma Josten (CDU) und Monika Chudyk ein wenig überrollt.

Denn während Helma Josten bereits erfahren in der Arbeit des Integrationsrats ist, ist für Kassas und Chudyk alles neu. „Es ist sehr gut, dass der Rat nicht mehr so muslimisch geprägt ist“, findet Josten. Das Gremium soll alle Migranten und Flüchtlinge in der Stadt Nettetal repräsentieren. Dass der Rat nun bunter geworden ist, „eröffnet auch neue Sichtweisen“, sagt Chudyk.

Ein bestimmendes Thema für den Integrationsrat wird weiterhin die Sprachförderung sein. Nichts ist wichtiger als die Sprache für eine gelungene Integration, sind sich alle drei einig. „Es gibt immer noch Familien, die es sich in dieser Hinsicht zu einfach machen“, sagt Chudyk. Deswegen möchte der Integrationsrat wieder auf Nettetals Schulen und Kindergärten zugehen.

Die zunehmende Flüchtlingszahl ausgerechnet im vergangenen Jahr hat den Integrationsrat allerdings nach eigenen Angaben erst einmal kalt erwischt. Diese Entwicklung fiel zusammen mit der Phase der Einarbeitung in eine fremde Materie.

„Momentan leben Flüchtlingsfamilien teils auf engstem Raum. Allerdings ist die Stadt Nettetal darum bemüht, vor allem Familien schnell aus diesen Unterkünften zu holen. Das Sozialamt macht da gute Arbeit“, sagt Kassas. Die Familien erkennen das an und zeigen sich dankbar, hat sie beobachtet. Werden zu hohe Ansprüche gestellt, greift sie ein. Sie kennt auch die Nöte der Stadt. Die Kinder der Flüchtlingsfamilien sind in der Ganztagsbetreuung, es gibt Angebote von unterschiedlichen Vereinen zur Freizeitbeschäftigung. „Wir arbeiten daran, dass diese Angebote wahrgenommen werden, auch von den Frauen in den Familien“, unterstreicht Kassas.

Bei der Unterkunft für junge Männer in Lobberich, habe es anfangs Ressentiments gegeben. Der Leiter der Einrichtung, Andreas Zorn, habe aber aktiv eingewirkt und vermittelt, erzählt Chudyk. Jetzt sehe es um das Familienzentrum schon früh morgens sehr ordentlich aus, weil die Bewohner regelmäßig kehren und aufräumen.

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