Altes Rathaus bereitet Sorgen
Um das Bürgermeisteramt weiter nutzen zu können, wäre ein teurer Umbau nötig. Was aus dem Haus wird, ist offen.
Bracht. Für die Ratssitzung am Donnerstagabend steht ein Tagesordnungspunkt auf dem Programm, zu dem aus den Fraktionen schon Kritik zu hören war. Es geht um den geplanten Umzug des Brachter Rathauses in die Marktstraße 3. Die Überlegung, das Bürgermeisteramt an der Marktstraße 1 dann zu „verscherbeln“, sei ein falsches Signal, hatte Rolf Gersemann (AWB) schon in der Haushaltsrede gesagt. In dem denkmalgeschützten Gebäude befinden sich derzeit ein Bürgerbüro und das Sozialamt der Gemeinde.
Das Gebäude ist auf das Jahr 1850 datiert und weist etliche Mängel auf. So ist es weder barrierefrei noch energetisch auf dem neuesten Stand. Würde man das Gebäude entsprechend sanieren, fallen immense Kosten an. „Seriös kann man zu den Umbaukosten kaum konkrete Zahlen sagen“, teilte Bauamtsleiter Dieter Dresen mit. „Es kann über oder unter 100 000 Euro liegen.“ Mit einer Nutzung des Dachgeschosses würden zusätzlich etwa 130 000 Euro für eine brandschutztechnische Ertüchtigung auf die Gemeinde zukommen.
Das Problem ist, dass entweder die Büros mit Publikumsverkehr nach Brüggen verlagert werden müssten oder alle Räume, die auch von Besuchern genutzt werden, barrierefrei sein müssten. So lieb den Brachtern das altehrwürdige Gebäude ist, wäre eine weitere Nutzung extrem teuer. Nur im Erdgeschoss ließe sich das Haus entsprechend umbauen.
Im Besitz der Gemeindewerke befindet sich an der Marktstraße 3 ein Bürogebäude, das seit einem Jahr leer steht. Die Gemeindewerke haben nach Gesprächen mit der Verwaltung bereits auf eine externe Vermietung verzichtet, da die Anmietung der Räume durch die Burggemeinde signalisiert wurde. „Es ist auch angedacht, das Gebäude an der Markstraße 3 mit einer öffentlichen Behindertentoilette auszustatten, welche im gesamten Ortsteil Bracht derzeit nicht vorhanden ist“, kündigt die Gemeindeverwaltung an.
Derzeit wird schon eine Verpachtung im Rahmen des Erbbaurechts geprüft, damit das Bürgermeisteramt weiterhin im Besitz der Gemeinde bleiben kann. „Es gibt einen Interessenten“, so Dresen.