140 Singvögel zu Gast in Nettetal

Die Ausstellung „Ausgezwitschert“ hat begonnen.

140 Singvögel zu Gast in Nettetal
Foto: Siemes

Nettetal. Augen zu und lauschen: Vielfältiges Vogelgezwitscher wie an einem Frühlingsmorgen am Waldrand. Dann Augen auf und staunen: Ringsum viele Vögel, lebensecht, wenn auch ausgestopft. „Wir sind froh und dankbar, dass wir diese großartigen Vogelpräparate zeigen können“, freute sich Dr. Ansgar Reichmann. Der Leiter der Biologischen Station eröffnete jetzt die neue Dauer-Ausstellung im Infozentrum Krickenbecker Seen.

Hier der gelbe Pirol, da der kleine bunte Stieglitz, dort das winzige Sommergoldhähnchen: 141 Singvögel groß ist der Bestand — alle ausgestopft zwar, aber laut Reichmann „hervorragend präpariert.“ Die Vögel sind so zu sagen die Sahnehäubchen der interaktiven Ausstellung, die Isabelle Lorenz unter dem Motto „Ausgezwitschert? Die Vielfalt der Singvögel an den Krickenbecker Seen“ zusammengestellt hat.

Zwar leben die Vogelarten auch in und um Krickenbeck, die Präparate jedoch stammen aus der Edith-Stein-Realschule in Wegberg. Der frühere Schulleiter Willi von der Beek hatte die Tiere über viele Jahre hinweg zu einer großen Sammlung präpariert. Das Erbe des verstorbenen Lehrers und Präparators soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, wünschten die Söhne Christoph und Peter von der Beek, sie stimmten sich darüber mit den Realschullehrern Karin Viethen und Friedbert Mäurer ab.

Ordnung im Wald hingegen vergrault die Weidenmeisen — ihre Bestände in der Region schrumpfen. Blieben Totholz liegen und morsche Stümpfe im Wald stehen, fühlten sich auch die Meisen wieder wohl und zuhause. Besser hat‘s da der Teichrohrsänger, wächst doch im Raum Krickenbeck die Population. So gibt die Ausstellung Beispiele für negative wie positive Entwicklungen.

Auch wenn man manche Vögel kaum zu Gesicht bekommt, ihr Gesang ist oft zu hören. Doch wer da gerade zwitschert, ist selbst vielen Vogelfreunden nicht geläufig. Die Ausstellung hilft auch da weiter: Vogelgesang auf Knopfdruck abrufen, vermuten und raten, dann die Lösung nachlesen. Und wer die Vogelstimmen-Tasten öfter drückt, der bekommt vielfältiges Vogelgezwitscher zu hören wie an einem Frühlingsmorgen am Waldrand.

“Die Ausstellung im Infozentrum Krickenbecker Seen, Krickenbecker Allee 36, ist bis Jahresende mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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