World Robot Olympiad: Eine ganze Lego-Zeche im Gepäck

Fynn und Marcel aus Nettetal stellen sich am Samstag mit ihrem Lego-Modell der Jury der „World Robot Olympiad“ in Indonesien.

Nettetal. Die Entscheidung fällt Samstag in Indonesiens Hauptstadt Jakarta: Dort nehmen Marcel Niedrich aus Hinsbeck und Fynn Simons aus Lobberich an der „World Robot Olympiad“ teil. Die beiden Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums bewerben sich mit ihrer Lego-Konstruktion des Unesco-Welterbes Zeche Zollverein, mit der sie die deutsche Endrunde des Wettbewerbs gewonnen und sich so für die WM qualifiziert hatten.

Bei der Abfahrt in Lobberich gaben sich die jungen Tüftler selbstbewusst. „Wir haben die Zeche in kleinen Koffern verstaut“, erklärte Fynn, zehn Jahre alt. Eine Zeche in Koffern? „Doch, das geht, wir haben die einzelnen Teile und Steine auseinandergebaut, sorgfältig verpackt, alles notiert und gefilmt“, ergänzte Marcel, elf Jahre. Da kamen tausende Teilchen zusammen: Steinchen und Motörchen, Zahnräder und Laufbänder — gezählt haben die beiden die Einzelteile nie.

Mit der Unterstützung von Sponsoren machten sich beide Familien via Amsterdam und Abu Dhabi auf nach Jakarta. Im Großraumtaxi wurden die Koffer verstaut, später in den Flieger geladen: „Da kann eigentlich nichts passieren“, hoffte Mutter Tanja Simons. Fynn wusste schon: „Da ist es jetzt so 30 Grad warm und regnet viel.“

Freitag erfolgte der Aufbau in der Veranstaltungshalle: „Ein paar Stündchen werden wir brauchen“, hatte Marcel zuvor vermutet. Damit nicht genug: Vor der Jury muss jedes Team sein Werk präsentieren — auf Englisch. „Wir sagen dann erst mal: Hello!“, kündigte Fynn an.

Nervös vor der Abfahrt waren die Jungs „eigentlich nicht“. Äußerlich. Und doch presste Marcel mitunter die Lippen zusammen, nickte, als wolle er sich Mut machen. Fynn lenkte sich ab, machte Späße, kniff die Augen zu, lachte dabei.

Wie auch immer die Jury entscheidet, welchen Rang das Team Nettetal auch ergattert, Marcel stellte schon bei der Abreise klar: „Da überhaupt mitzumachen in Indonesien, das ist ein tolles Erlebnis, egal, welchen Platz wir machen.“ Stolz dürfen sie allemal sein.

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