Rocken, was das Zeug hält

Akteure aus Nettetal und Umgebung treffen sich im ESV-Heim zur Session. Englische Gäste lieben es akustisch.

Kaldenkirchen. Der Boden bebt, die Tische wackeln: Gestandene Herrschaften rocken, was das Zeug hält. Die meisten der über ein Dutzend Musiker sind jenseits der 50, haben Riesenspaß dabei — wie die begeisterten Zuschauer.

„Bei unserer Session wissen wir vorher nie, wer kommt und was dabei rauskommt. Aber gute Musik ist es allemal“, erklärt Organisator Frank Troche. Und an diesem Abend im ESV-Heim in Kaldenkirchen überraschen sogar leise Töne.

Gerade noch Beifall für den fetzigen Rock-Klassiker „Route 66“, dann wird’s ganz still im Saal. Ein Duo sorgt für Folkclub-Atmosphäre, singt die Dylan-Verse „When the rain is blowing in your face . . .“.

Sängerin Rozlyne hat Besuch aus England mitgebracht: Dave mit seiner Akustik-Gitarre. Mit ihren Songs und Balladen beeindrucken die beiden, verzaubern die Zuhörer: „Das ist mit das Beste, was ich hier bisher erlebt habe, und ich bin jedes Mal da“, meint hinten an der Theke Gerri sichtlich ergriffen.

„Das Schöne an unserer Session ist eben, dass jeder mitmachen kann, meist spielen wir Blues und Rock, aber das ist kein Zwang“, sagt Sänger und Gitarrist Frank Troche. Er gehört zur „Odysseus Schuppenband“, die regelmäßig aus Spaß an der Freud Musik macht.

„Letztes Jahr kam uns die Idee, unter dem Namen IGMiT, also Interessengemeinschaft Musik ist Trumpf, ein offenes Musikertreffen anzubieten“, erzählt Frank.

Treffpunkt ist seitdem das ESV-Vereinsheim: „Ideal hier, ringsum keine Zivilisation, laute Musik stört also keinen, von der Theke gibt’s Getränke, und in letzter Zeit kommen immer mehr Zuhörer“, lobt Trommler Ötte.

Zu später Stunde sind zwei Schlagzeuger dabei, sieben, acht Gitarristen, zwei Sänger, drei Sängerinnen, erst kein Bassist, nachher gleich zwei, Mitglieder von Bands aus Nettetal und Umgebung wie „Funfair“, „Rohoel“, „Nice Valley“ und „Schuppenband“.

Und dann stimmt Mini an der Sologitarre „Suzie Q.“ an, die anderen fallen nach und nach ein, lachen sich aufmunternd an, einer schlägt im Sitzen die Saiten, der andere hüpft und schwingt die Mähne. Am Mikro kreischen gleich zwei, die Zuhörer klatschen. Und der Boden bebt, wenn die gestandenen Musiker rocken, was das Zeug hält . . .

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