Nettetaler auf einer Linie mit der NRW-CDU

Gibt es Verbundschule nach Grefrather Vorbild?

Nettetal. Die Abkehr der Landes-CDU von der Hauptschule kommt für Jürgen Boyxen „nicht überraschend. Das ist eine Folge der demografischen Entwicklung“, sagt der schulpolitische Sprecher und Partei-Vorsitzende der Nettetaler CDU. Die Hauptschule lasse sich nicht mehr so ohne weiteres rechtfertigen.

Zu den konkreten Auswirkungen für Nettetal kann er noch nichts sagen: „Wir müssen die Konsequenzen zunächst intern beraten.“ Aber klar ist für den Partei-Chef, „dass wir nicht hinter diesem Landes-Modell der CDU zurückbleiben“. Apropos Landes-Modell: „Ich bin überhaupt kein Freund der Einheitsschule, wie sie Rot-Grün will.“

Vorsichtiger ist Günter Werner, Chef der CDU-Fraktion: „Wir müssen zunächst die Anmeldezahlen abwarten.“ Doch auch er ist überzeugt, dass die Schullandschaft vor Veränderungen steht. „Aber man kann nicht von heute auf morgen alles umschmeißen.“ Er persönlich ist ein Freund der Verbundschule — sprich einer Hauptschule mit Realschulzweig, wie sie in Grefrath geplant ist.

„Ich sehe im Moment keinen akuten Handlungsbedarf für das Schuljahr 2011/2012“, sagt Armin Schönfelder, Schul-Dezernent mit CDU-Parteibuch. Auch er will die Zahlen abwarten — und zwar die nach der so genannten „zweiten Runde“. Das sind die Anmeldungen von Viertklässlern, die zuvor von Gesamt- oder Realschule abgelehnt wurden.

Für den Dezernenten ist die Hauptschule nicht unbedingt ein Auslaufmodell. Sie sei in Kaldenkirchen und Lobberich in Sachen Berufsorientierung und -vorbereitung „sehr gut aufgestellt“. Schönfelder: „Da gibt es beachtliche Erfolge — vor allem dank der enorm engagierten Lehrer.“

Auch Schönfelder ist gespannt auf die Entwicklung in Grefrath. Dort soll zum Beginn des Schuljahres 2011/2012 eine Verbundschule starten. Entscheidend ist die Anmeldephase vom 7. bis 9. Februar: Benötigt werden 74 Schüler, davon mindestens 18 für die Hauptschulklasse.

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