Handwerker im Zentrum vom Breyeller Christkindl-Markt

Ob aus Holz, Beton oder Schiefer — das Angebot an handgefertigten Produkten war breit und manchmal auch überraschend.

Breyell. Was hat ein Malermeister mit Himbeer-Balsamico-Essig zu tun? Beim 35. Christkindl-Markt überraschte Herbert Fußangel mit Flaschen und Amphoren voller edler Flüssigkeiten neben Wandbehängen und Bodenbelägen. Seine Erklärung: „Seit einigen Jahren sind die Feinkost-Großhändler auf den Deko-Messen unseres Handwerks vertreten — und da wollte ich der erste am Niederrhein sein, der auch so etwas anbietet.“ Unter Feinschmeckern in Nettetal hat sich das ungewöhnliche Angebot bereits herumgesprochen: Viele kamen mit leeren Original-Flaschen zum Nachfüllen.

Bereits bei der Eröffnung am Freitag strömten die Besucher zum Markt und blieben teilweise bis nach Mitternacht. Und auch am Samstag herrschte Hochbetrieb rund um den Alten Lambert, der auch besichtigt werden konnte. Im Mittelpunkt standen jedoch die Handwerker. Immer wieder staunten Besucher: „Wir wussten gar nicht, dass in Breyell so viele engagierte Handwerker sind.“

So konnte man etwa einen geklinkerten offenen Kamin von Maurermeister Karl Friedhoff bewundern. Er betonte: „Wir sind auf dem Christkindl-Markt, um die Vielfalt des Handwerks in Breyell zu präsentieren.“

Mit einem anderen Werkstück erntete Karl Friedhoff vor allem bei den Fußballfans Anerkennung: Die kunstvoll gemauerte Borussen-Raute, in der zehn Arbeitsstunden stecken und die Gesprächsthema Nummer eins war. Verkäuflich war das Kunswerk zunächst jedoch nicht: Interessenten konnten schriftliche Angebote abgeben; der Erlös soll an den Förderverein Alter Lambert gehen.

Wem der Sinn eher nach handlicheren Borussia-Artikeln stand, war bei Dachdeckermeister Ulrich Heurs richtig, der ebenfalls die Raute im Angebot hatte. Die Azubis Nico und Malte fertigten derweil Glocken, Tannenbäume und Herzen aus Schiefer — ganz nach Wunsch der Zuschauer. „Schiefer wird immer öfter verwendet“, wusste Heurs zu berichten und betonte: „Warum in die Ferne schweifen, wenn man Verlässliches vor Ort hat?“

Bei all dem Handwerk kam jedoch auch die Adventsstimmung nicht zu kurz: Ortsvorsteher Hubert Glock beeindruckte als Nikolaus Kinder und Erwachsene. Und die Weihnachtsmann-Figur, die Fotomeister Hand Goertz als Türsteher aufgebaut hatte, lockte immer wieder Besucher an, die sich mit dem lebensgroßen Gesellen fotografieren ließen.

Ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv auf dem Christkindl-Markt: Die 80 fantasievoll geschmückten Tannen, allen voran der „Schneemann-Baum“ an der Ecke Jupp-Busch-/Josefstraße, an dem über 50 kleine Joghurt-Fläschchen mit schwarzem Zylinder hingen. „Eine Idee für unseren eigenen Baum“, bemerkte eine Besucherin aus Viersen.

Die Vielfalt des florialen Advent- und Weihnachtsschmucks begeisterte vor allem die Frauen. Schreinermeister Peter Terporten beeindruckte mit seinen handgefertigten Krippen, aber auch mit 30 Prozent Rabatt auf Erzgebirgs-Artikel, Schwarzwald-Deko und Thüringer Glaskunst.

Für leuchtende Augen bei den kleinen Besuchern sorgte der Breyeller Schäfermeister Willi Naphausen, der im historischen Vortriede-Hof eine kleine Schafherde mit drei heranwachsenden Lämmchen präsentierte.

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