Gespenster basteln und „Zombie-Ball“ spielen

Im und ums Textilmuseum „Die Scheune“ haben 19 Kinder eine kreative Woche erlebt. Sie beschäftigten sich mit der bunten Jahreszeit, aber auch mit Halloween.

Hombergen. Draußen glänzen verfärbte Blätter im herbstlichen Regen, drinnen bastelt Aileen an einem Poesie-Album: Die Siebenjährige aus Breyell hat orangenfarbenen Filz zugeschnitten und den Buchrücken damit eingeklebt. „Jetzt kommt die Innenseite. Du bestreichst sie mit Kleber, klappst den Stoff um und drückst fest zu“, hilft ihr Betreuer Dennis Rothstein. Am letzten Tag der Herbstferien-Aktion in der „Nette-Textilwerkstatt“ war im Textilmuseum „Die Scheune“ gestern allerhand los. 19 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren erlebten eine Ferienwoche mit Filzen, T-Shirt färben und einem Ausflug zur Biologischen Station.

„Die Älteren helfen den Kleineren, die Stimmung der Gruppe ist prima“, freut sich Alina Krischer vom Nettetaler Jugendamt. Zusammen mit vier Kollegen bereitete sie die Freizeit vor und führte sie durch. 40 Anmeldungen gab es, 19 Kinder wurden ausgewählt. „Mit dem Angebot wollen wir vor allem Alleinerziehende und Vollzeit-Arbeitende entlasten — quer durch alle Schichten“, sagt Krischer. Die Textilwerkstatt war das dritte Ferienangebot des Anfang des Jahres neu gegründeten städtischen Jugendamtes — nach einem „Bollywood“-Ausflug zu Ostern und der „Natur-Erlebniswelt“ im Sommer.

Nach viel Bewegung unter freiem Himmel standen gestern Basteln und kreatives Schaffen an. Dabei brachten die Teilnehmer angefangene Projekte zu Ende. So legte Fynn (10) letzte Hand ans „Willkommen“-Schild für die heimische Haustür, während andere herbstliche Filz-Deko mit bunten Stiften verzierten. „Die Vorlage-Blätter haben wir selbst im Wald gesammelt“, sagt Alina Krischer.

Abseits des Themas Herbst wurde es gruselig: „Halloween steht doch kurz bevor“, erklärt Jennifer Braun, warum sie die Kindergesichter mit Hilfe von Schminke in Kürbisse, Spinnennetze, Skelette oder Zombies verwandelt. Passend dazu stellten die Kinder ihr eigenes Schreckgespenst her. Das hat einen Styroporkopf, einen weißen Leinenkörper und ein schauerlich-schönes, mit Edding gemaltes Gesicht.

Das kleine Monster von Silija ist lila und blau, hat rote Knopfaugen und ist mit gelben Flicken dekoriert. „Ich habe beide Seiten mit Stecknadeln fixiert und nähe sie jetzt zusammen“, sagt die Zehnjährige aus Lobberich mit Nadel und Faden in der Hand. Am Ende stopft sie die Filzpuppe mit Watte aus — fertig ist das kleine Monster.

Auch beim Drachen bauen, Tontöpfe mit Kressekopf basteln oder T-Shirt gestalten waren alle mit Freude am Werk. Doch manchmal helfen die beste Vorbereitung und das schönste pädagogische Konzept nichts: „Der Renner der Woche war das Spiel Zombie-Ball — also Völkerball in gruselig“, blickt Alina Krischer zurück. Und das hatten sich die Kinder komplett selber ausgedacht.

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