Fabrik Hoffmanns: Qualitätsleder für Luxus-Handtaschen

Gucci, Prada und Louis Vuitton gehören zu den Kunden. Pro Tag werden 1000 Tierhäute verarbeitet.

Breyell. New York, Paris, Mailand? Nein, Nettetal setzt die Modetrends und weiß schon jetzt, was die Dame von Welt 2015 unter dem Arm trägt. In einem unscheinbaren Gebäude in Fongern sitzt die Geschäftsführerin Jutta Bergmans und brütet zusammen mit Betriebsleiter Frank Kurstjens über Farben, Formen und Mustern von Leder für Handtaschen.

Jutta Bergmanns, Lederfabrik- Geschäftsführerin

Wie aus einer unbearbeiteten Tierhaut ein edles Luxusgut wird, erfuhren Landrat Peter Ottmann, Nettetals Bürgermeister Christian Wagner und Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen, beim Besuch in der Lederfabrik Richard Hoffmans, Fongern 20.

Fetten, färben, falzen, dazu noch mit besonderen Rezepturen versehen: „Das Leder aus Nettetal ist etwas ganz Besonderes“, versichert Geschäftsführerin Jutta Bergmans. Die Lederfabrik Richard Hoffmans hat sich auf hochwertige Produkte, richtige Luxusgüter spezialisiert und damit eine Nische gefunden. Diese Umstellung war vor einigen Jahren notwendig, um sich zum Beispiel von chinesischen Mitbewerbern abzugrenzen. „Massenware herzustellen, ist in Deutschland wirtschaftlich nicht darstellbar“, sagt Bergmans.

Die Qualität macht es: Zu den Kunden gehören Firmen wie Louis Vuitton (Frankreich), Burberry (England), Gucci und Prada (Italien) und vor allem Hersteller von Handtaschen auf dem amerikanischen Markt. Sie alle beziehen ihr Leder aus Breyell.

Im Jahr 1899 begann die Lederfabrik Richard Hoffmans als klassische Gerberei. Mehr als 100 Jahre später ist die Firma immer noch in Familienhand: Jutta Bergmans führt in der fünften Generation gemeinsam mit Betriebsleiter Frank Kurstjens die Geschicke des Traditions-Unternehmens.

1000 Häute von Rindern und Kälbern durchlaufen jeden Tag die Produktionshallen. Pro Jahr produziert das Unternehmen rund eine Million Quadratmeter Leder in allen möglichen Farben.

Rund 100 Mitarbeiter — davon 80 am Standort in Fongern — kümmern sich darum, dass die Qualität dauerhaft hochgehalten wird. „Die meisten unserer Mitarbeiter sind Gerber“, sagt Bergmans. Da der Beruf auszusterben droht und kaum noch ausgeübt wird, findet die Ausbildung fast ausschließlich in Nettetal statt.

Die Aussichten für die Zukunft sind dennoch positiv. Die Lederfabrik Richard Hoffmans expandiert, eine neue Produktionshalle ist bereits in Planung.

www.hoffmans-leder.de

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