Abschiedsseminar im Altenpflegeheim: Vom Zauber des Neubeginns

Bei einem Abschiedsseminar im Altenpflegeheim in Breyell ging es um die Bewältigung schwieriger Lebensphasen.

Nettetal. „Bereit zum Abschied sein und Neubeginn“: Dieses Motto aus Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ hatten die Teilnehmer der Seminarreihe „Abschied nehmen — Loslassen — Neubeginn“ verinnerlicht. Bei der Abschlussrunde im Curanum-Altenpflegeheim Breyell schilderten die rund 30 Frauen und ein Mann aus Nettetal und Umgebung noch einmal ihre Erfahrungen mit Abschiedssituationen in ihrem Leben.

„Ich konnte endlich zum Grab gehen und sagen: Nun komme ich nie wieder, aber ich habe dich immer im Herzen.“ Was eine Frau leise unter Tränen erzählte, ging auch Referentin Hiltrud Schürkamp nahe: „Das rührt mich sehr, ich muss das erst mal in mich aufnehmen.“ Offenheit war gewachsen in der Runde, in der es um Hilfe in schwierigen Lebensphasen ging. Seit Januar hatten sich die Teilnehmer alle zwei Wochen der Viersener Pflegepädagogin Schürkamp und Luitgard Tappert, Leiterin der Nettetaler Curanum-Einrichtungen, anvertraut.

Ein Mann kam mit dem krankheitsbedingten Ruhestand nicht zurecht. Einer Teilnehmerin machte es zu schaffen, dass ihre Mutter ins Pflegeheim musste. Eine Altenpflegerin litt darunter, wenn Bewohner des Heimes starben.

„Hier geht es um den Wandel, die Reise ins Innere“, erklärte Schürkamp. Oft könnten kleine Symbole und Gesten weiterhelfen, einen Aufbruch zu wagen, sich endlich selbst etwas Gutes zu tun. So ging es einer Teilnehmerin besser, seit sie Briefe eines verstorbenen Angehörigen vergraben hatte.

Schürkamp und Tappert überreichten jedem Teilnehmer ein Handbuch und eine weiße Rose als Symbol des Neubeginns. Sie beendeten das Seminar mit Hesses Stufen-Gedicht: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne . . .“ jbh

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