19 Monate Gefängnis für Exhibitionisten

Ein 23-jähriger Nettetaler wurde Donnerstag vom Krefelder Amtsgericht verurteilt. Im April hatte er sich vor Frauen entblößt. Erst im Februar war er aus der Haft entlassen worden.

Nettetal/Krefeld. Ein scheinbar unverbesserlicher Exhibitionist aus Nettetal stand Donnerstag erneut vor dem Krefelder Amtsgericht. Der 23-jährige, bereits mehrfach vorbestrafte Mann, war erst im Februar nach Verbüßung einer mehrjährigen Jugendstrafe aus der Haft entlassen worden.

Im April zeigte der offensichtlich psychisch kranke und drogenabhängige Angeklagte mehrfach sein Geschlechtsteil in der Öffentlichkeit. Es waren allesamt junge Frauen, die der Serientäter am Akazienweg, an Busch-, Jahn- und Jan-van-Nooy-Straße belästigte. In der Vergangenheit hatte sich der Angeklagte schon mehrfach auch gegenüber Kindern entblößt.

Gegen eine Therapie sperrt sich der Mann bislang. Sich behandeln zu lassen, wurde dem Donnerstag erneut Verurteilten nicht nur von seinem Verteidiger ans Herz gelegt.

Das Gericht verurteilte den Nettetaler zu 19 Monaten Haft. Zu Gute kam dem Angeklagten, dass er sich weitgehend geständig zeigte. Er habe die Taten allesamt unter Drogeneinfluss begangen und könne sich nicht an alle Details erinnern.

Gegen eine lange und starke Drogenabhängigkeit, wie sie der Angeklagte schilderte, spricht aber sein Strafregister: Er ist bisher nicht durch den Besitz oder den Handel mit Drogen aufgefallen.

Seine Opfer erzählten im Zeugenstand mit eindringlichen Worten, was geschehen war: „Er stand auf einmal neben mir und fummelte an sich herum“, sagte eine Zeugin. Der Täter verhielt sich aber nicht nur passiv, sondern verfolgte einige der Frauen auch oder soll versucht haben, sie festzuhalten. Bei letzterem war sich eine Zeugin dann aber nicht mehr so sicher. Vielleicht habe sie der Angeklagte auch nur berührt.

Eine 15-jährige Schülerin, die ebenfalls belästigt worden war, hatte den Angeklagten ein paar Tage später zufällig wiedererkannt und die Polizei informiert. Der Exhibitionist kam in Untersuchungshaft — und der Spuk in Kaldenkirchen war vorbei.

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