Nettetal gleicht einer Großbaustelle

In allen Stadtteilen werden derzeit Wohnquartiere gebaut oder geplant. Ein Überblick.

Nettetal gleicht einer Großbaustelle
Foto: Burghardt

Nettetal. In Nettetal wird an zahlreichen Stellen gebaggert und gebuddelt, gebaut oder zumindest geplant. So entsteht zum Beispiel in Lobberich im sogenannten Niedieck-Areal „quasi ein neuer Stadtteil mit bis zu 500 Einwohnern“, wie Ulrich Eckert es formuliert. Dem Nettetaler Stadtplaner und seinen Kollegen „rauchen manchmal die Köpfe, weil gerade besonders viel ansteht“, sagt er. Denn auch in anderen Stadtteilen tut sich etwas, wie unser Überblick zeigt.

Während Lobberich mit dem aktuellen Niedieck-Projekt und den abgeschlossenen Bebauungen der vergangenen Jahre „ganz gut aufgestellt“ sei, sagt Nettetals Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, sei „in den anderen Stadtteilen der Bedarf an neuer Bebauung besonders groß“ — in Kaldenkirchen zum Beispiel. Vorzeigbare Objekte aus jüngster Zeit sind dort Studentenwohnheime und kleinere geschlossene Baulücken, neue Bebauungsgebiete sind lediglich in Planung. Woran das liegt, erläutert Eckert am Beispiel Wasserstraße: „Hier sollen langfristig 40 bis 50 Wohneinheiten entstehen, doch wir haben mehrere Grundstückeigentümer, da müssen wir noch auf ein einheitliches Konzept kommen.“

Ursprünglich war um die Wasserstraße auch ein Neubaugebiet geplant, um mit Wohnraum für Mitarbeiter auswärtige Firmen ins nahegelegene Gewerbegebiet Venete zu locken. Doch Venete liegt brach, der Bedarf an Wohnraum ist auch so vorhanden. Weshalb am anderen Ende Kaldenkirchens ebenfalls ein Baugebiet entstehen soll. Die „Rahmenplanung Kaldenkirchen Südost“ sieht zwar nahe Ochsenpfuhl zwischen Bahntrasse und Straße Zur Lärche Neubauten vor, aber laut Eckert sind noch „grundsätzliche Fragen“ abzuklären — Lärmschutz an der Bahntrasse etwa und die Entwässerung im Einzugsbereich des Königsbaches.

An der Steyler Straße wird bereits an der Wohnanlage mit zehn Mietwohnungen der Baugesellschaft Nettetal gearbeitet. Der Rohbau steht schon fast, einzugsfertig soll alles im Frühjahr sein. Als nächstes Vorhaben hat die Baugesellschaft kürzlich ein Bauprojekt an der Buschstraße mit bis zu fünfzehn Wohneinheiten angekündigt.

Fast schon in den Startlöchern stehen die Bagger in Breyell am Hohlweg, wo ein Neubaugebiet mit bis zu 45 Wohneinheiten auf der Ackerfläche Richtung Kaldenkirchen entstehen soll. Eckert rechnet damit, dass noch 2017 losgelegt wird — mit einer Einschränkung: „Baufirmen haben die Auftragsbücher voll, es boomt in der Region. Mitunter ist es schwierig auf Ausschreibungen hin überhaupt Bewerbungen zu bekommen. Das spüren auch private Investoren in den Baugebieten“, sagt er.

Noch lange hin ist es mit Ausschreibungen in Schaag, wo einmal unweit des Friedhofs neue Wohnhäuser gebaut werden sollen. Man arbeite „an den Rahmenbedingen“, sagt Eckert. Konkreter sieht es da in Hinsbeck aus: Das Wohngebiet am Krugerpfad hinter dem Marienheim ist beschlossene Sache. Die letzten Planungen für bis zu 50 Wohneinheiten laufen auf Hochtouren. Wegen der Naturschutzgebiete ringsum werde es übrigens „vorläufig das letzte Projekt dieser Größenordnung in Hinsbeck sein“, sagt der Stadtplaner.

Viel weiter ist man im Neubaugebiet Südlich Hampoel in Leuth, wo die ersten Bewohner bereits ihre Häuser bezogen haben, ebenso wie im größten Stadtteil Lobberich: „Das Niedieck-Areal ist zwar zu großen Teilen fertig, aber da wird ja weiter geplant Richtung Obere Färberstraße und Baumarkt. Bis das alles steht, werden noch ein paar Jahre vergehen“, sagt Ulrich Eckert. Mit den vielen Neubaugebieten hofft die Stadt auf Zuzüge von Neubürgern. Ob allerdings tatsächlich verstärkt Neu-Nettetaler Wohnraum beziehen oder doch eher die Kinder aus Nettetaler Familien, das soll jetzt, so Stadtplaner Eckert, „eine Untersuchung klären“.

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