Morgen erfolgt der Neustart am ehemaligen Güterbahnhof

Die lange brachliegende Fläche des Kaldenkirchener Bahnhofs wird erneut Umschlagplatz. Damit kehrt ein Stück Wirtschaftsgeschichte zurück.

Morgen erfolgt der Neustart am ehemaligen Güterbahnhof
Foto: Meis

Kaldenkirchen. Noch karren schwere Kipplaster im Zehn-Minuten-Takt zerkleinerten Bauschutt heran, um das Gelände des früheren Güterbahnhofs Kaldenkirchen aufzufüllen. Ein Bautrupp bessert die Schotterunterlage von Gleisen aus: Es wird höchste Zeit, denn morgen soll der erste Güterzug einlaufen, der auf die Reise nach Domodossola auf der italienischen Seite des Simplontunnels geschickt wird. „Nach einem Jahr harter Arbeit“, sagt Hans Cabooter sichtlich erleichtert.

Der Chef des Venloer Logistikunternehmens Cabooter Group hat damit seinen Plan umgesetzt, Kaldenkirchern wieder zu einer Drehscheibe des Güterverkehrs zu machen. Als Cabooter Anfang 2015 ankündigte, das seit Jahrzehnten brachliegende Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs zu kaufen und dort einen Umschlagplatz für Container, Auflieger und Wechselaufbauten einzurichten, wurde er in Nettetal mit offenen Armen empfangen.

Eigentlich sollte bereits im folgenden Herbst der schnelle Niederländer die ersten Güter umschlagen. Doch hatte er die Rechnung ohne deutsche Gesetzgebung und komplizierte Besitzverhältnisse gemacht. So hat es ein Jahr länger gedauert, bis nun das Startzeichen gegeben werden kann.

Recht einfach war es, das Gelände der früheren Spedition Frans Maas (später DSV, Dänemark) zu erwerben. Seit dem Frühjahr ist ein Teil der Lagerhallen an die niederländische Spedition Weston (Venray) vermietet, die damit wieder ein Stück Kaldenkirchener Wirtschaftsgeschichte zurückholt. Die Deutsche Bahn ließ sich mit dem Verkauf Zeit, so dass sich die notwendigen Arbeiten verzögerten. Inzwischen ist das Gebäude der alten Güterabfertigung verschwunden, das vor dem Abbruch bereits durch einen Brand teilweise zerstört worden war.

Gekauft hat Cabooter auch das von der Bahn nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude. Dort hatte zuletzt das vor allem bei Jugendlichen beliebte Bahnhofs-Café („Ba-Ca“) seine Räume. Der Unternehmer, der auch im Immobilien- und Hotelgeschäft tätig ist, hat dort nun das BK1-Bistro und den BK-Nightclub eingerichtet.

Dort empfängt er am morgigen Donnerstag auch seine Gäste. Dazu gehört unter anderem Hans-Jürgen Weidemann, der Vorstandsvorsitzende der Cargo Beamer AG aus Leipzig. Sie liefert die technische Ausrüstung für den Terminal Kaldenkirchen.

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