Modellflieger von Vandalen und Einbrechern gebeutelt

Der Flugplatz wurde zerstört. Zudem wurde zweimal ins Clubhaus des Vereins eingebrochen.

Modellflieger von Vandalen und Einbrechern gebeutelt
Foto: Senf

Breyell. Es ist still und dunkel. Keiner bemerkt, wie in der Nacht auf den 14. März jemand die Tür des Vereinsheims des Modellflug-Clubs (MFC) Grenzland aufbricht. Im Sitz der Hobbyflieger lagern die Mitglieder Kaffee, Cola, „ein paar Kisten Bier“, berichtet Hans-Arnold Paulsen (80), Schriftführer des Vereins. Am nächsten Morgen entdeckte ein Mitglied den Einbruch. Der Verein erstattete bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt. Von hohem Wert waren die Getränke nicht — mitgenommen hat der Eindringling sie trotzdem. Paulsen: „Das passiert in diesem Jahr schon zum zweiten Mal.“ Insgesamt zwölf Einbrüche haben die Flugmodell-Begeisterten auf ihrem Vereinsgelände in den vergangenen Jahren verbucht.

Dabei hat der Club immer noch mit Schäden aus dem Herbst zu tun. Im November hatten Unbekannte Reifenspuren auf der 150 mal 60 Meter großen Rasenfläche des Vereins hinterlassen. „Unsere Maschinen, die kleine Räder haben, können auf der beschädigten Fläche nicht starten“, sagt Paulsen. Jemand hatte auf der glatten Fläche tiefe Furchen hinterlassen, vermutlich mit einem Quad, wie Paulsen berichtet. „Wir warten jetzt, bis das Wetter besser wird.“ Erst dann wird eine große Walze bestellt, die den Platz vor der Neubepflanzung ebnen soll. Ist die Erde zu feucht, sinkt die Oberfläche unter dem Gewicht der Walze ein. Bei gefrorenem Boden wird die Fläche nicht eben. Zwischen 1000 und 1500 Euro soll die Reparatur der Rasenfläche kosten.

Auf den Kosten bleibt der Verein sitzen. „Es gibt keine Versicherung, die so einen Schaden übernehmen würde“, sagt Paulsen. „Das fällt unter Vandalismus.“ Auch Carsten Pawlik, Sprecher des BV mittlerer Niederrhein (Bezirksverband des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute), sagt: „Grundsätzlich ist so ein Schaden schwer bis gar nicht versicherbar.“ Zwar sei es vielleicht möglich, einen Spezialversicherer zu finden, der eine passende Zusatzversicherung anbietet — aber auch das wäre eine Kostenfrage. „In solchen Fällen wird beispielsweise prozentweise vom zu versichernden Schaden berechnet, wie viel die Versicherung kosten würde.“ Es bedürfe gründlicher Abwägung, ob sich eine Spezialversicherung lohnt.

„Die Summe bringt uns nicht in Notlage“, sagt Paulsen. „Wir sind zum Glück gut aufgestellt.“ Das Geld aus der Vereinskasse hätten er und seine Mitstreiter jedoch lieber anders investiert. Paulsen: „Man ärgert sich maßlos, weil einfach kein Sinn dahinter steckt.“ Ein kleiner Trost: Der Flugbetrieb musste nicht unterbrochen werden, weil der Start- und Landeplatz zerstört wurde. Denn die Modell-Piloten gehen auch mit intaktem Rasen meist in Winterpause. Die nutzen sie etwa für Bastelarbeiten an ihren Fluggeräten, die manchmal knapp zwei Meter groß sein können. Bei den meisten der rund 130 Mitglieder geht eine große Sammelleidenschaft mit der Begeisterung fürs Fliegen einher.

Die Vereinsmitglieder, von denen manche ihre Maschinen schon 1956 auf dem Flugplatz in Grefrath starteten, zeigen sich zuversichtlich. „Wir hoffen, dass es in 14 Tagen soweit ist“, sagt Paulsen. Dann soll der Rasen wieder flugtauglich gemacht werden.

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