Missio-Truck bringt das Thema Flucht näher

Die multimediale Ausstellung kommt nach Viersen. An einem Tag ist sie für alle geöffnet.

Missio-Truck bringt das Thema Flucht näher
Foto: missio/Hartmut Schwarzbach

Viersen. Was bedeutet Flucht? Das ist eine Frage, die der Missio-Truck in allen Facetten beleuchtet. In der Regel besucht der knapp 17 Meter lange und über zweieinhalb Meter breite Truck mit seiner multimedialen Ausstellung Schulen. In Viersen kommt es aber zu der Ausnahme, dass der Truck für einen Vormittag allen Bürgern offen steht. Am Samstag, 14. April, kann jeder von 9.15 bis 13.30 Uhr Flucht anhand von sechs thematisch gestalteten Räumen nachvollziehen.

Was heißt es, wenn unter Kriegslärm überlegt werden muss, was zum Fluchtgepäck gehören soll? Wie fühlt es sich an, auf einem Lastwagen versteckt mitgenommen zu werden? Die unterschiedlichen Situationen werden den Besuchern realitätsnah vermittelt.

So gibt es unter anderem einen schmalen engen Raum mit einem halb aufgeschnittenen Lkw, der mit diversem Material bestückt ist. Hier soll das Gefühl geweckt werden, unterwegs zu sein. Auch eine Computeranimation macht Flucht erlebbar. Es gibt darüber hinaus Mitmachangebote und anhand von mehreren Biografien werden Flüchtlingsschicksale vorgestellt.

Der Truck „Menschen auf der Flucht“ ist seit 2012 auf Tour, das Angebot richtet sich vor allem an Schüler ab der achten Klasse. Am Beispiel von Bürgerkriegsflüchtlingen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sollen Besucher für Ausnahmesituationen wie Flucht und Vertreibung sensibilisiert werden.

Darüber hinaus stellt die Ausstellung beispielhaft Dienste kirchlicher Partner in betroffenen Regionen vor. Weltweite Fluchtursachen, persönliche Fluchtgeschichten aus verschiedenen Ländern und die Situation Geflüchteter in Deutschland ergänzen die Ausstellung.

Den Anstoß, den Truck nach Viersen zu holen, gab Jochen Häntsch von der SPD-AG 60plus. „Es handelt sich um ein wichtiges Bildungs- und Aufklärungsprojekt. Im Truck wird die Realität aus Sicht der Menschen, die sich in einer Notsituation befinden, widergespiegelt“, sagt Häntsch.

Unterstützt vom Viersener Juso-Vorsitzenden Steffen Hahn, dem Viersener Bernd Bodenbenner, der Stadt Viersen, der Sparkasse, den evangelischen und katholischen Kirchen sowie weiteren Organisationen — darunter auch der Kinderschutzbund Viersen und die Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika — kann der Truck insgesamt von Montag, 9. April, bis Samstag, 14. April, in die Kreisstadt geholt werden. Er steht dabei vom 9. bis 11. April auf dem Schulhof des Clara-Schumann-Gymnasiums in Dülken und vom 12. bis 14. April auf dem Sparkassenvorplatz in Viersen.

Sechs weiterführende Schulen aus Viersen nutzen das Angebot. Hinzu kommt der Öffentlichkeitsvormittag. An diesem Tag sind neben dem Truck mehrere Dritte-Welt-Gruppen und weitere soziale Gruppierungen mit ihren Ständen auf dem Vorplatz anzutreffen. Zudem besteht dann die Möglichkeit, alte Handys für ein Recycling-Projekt abzugeben. Finanziert wird der Truck-Besuch über das Bistum Aachen. Der Eintritt ist kostenfrei.

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