Meerbuscher hat Teile von Taxi Janssen übernommen

Der Taxi- und Mietwagenbereich ist an Erol Norman verkauft. Für Teile des Linienbetriebs interessiert sich ein Wuppertaler Unternehmen.

Meerbuscher hat Teile von Taxi Janssen übernommen
Foto: Jörg Knappe

Nettetal. Sollte sich nichts mehr ändern, wird es Taxi Janssen Ende des Monats nicht mehr geben. Zumindest für die Öffentlichkeit wird das insolvente Unternehmen, dessen Fahrerzentrale in Lobberich war, verschwunden sein: Der Meerbuscher Erol Norman hat den Taxi- und Mietwagenbereich nun offiziell übernommen. An Teilen des Linienbetriebs ist das Unternehmen Sonnenschein aus Wuppertal interessiert, der Rest davon wird durch eine neu gegründete Mitarbeiter-Initiative weiter betrieben.

Die Konzessionsumschreibung für Taxi Norman sei beim Kreis Viersen beantragt, sagt Insolvenzverwalter Axel Kleinschmidt. Nach dem Übergang stehe noch die restliche Abwicklung der Insolvenz an. Auch die Gespräche mit Sonnenschein seien „weitestgehend durch“. „Es fehlt noch das endgültige Okay“, sagt Kleinschmidt. Dennoch könne er noch nicht sagen, wie viele Mitarbeiter und Fahrzeuge Sonnenschein übernehmen will, „das ist Vertragsinhalt“. Grundsätzlich aber gehe es bei dem Insolvenzverfahren darum, die Arbeitsplätze zu erhalten.

Wie ein Angestellter von Taxi Janssen berichtet, warte die Mitarbeiter-Initiative nur noch auf ihre Gründungsurkunde. „Pharisi’s Kindervereinigung NRW GmbH“, wie sie heißen soll, werde 70 bis 80 Mitarbeiter übernehmen, „120, falls Sonnenschein abspringen sollte“. Zu Taxi Norman wechseln 250 Fahrzeuge und 350 Mitarbeiter.

Trotz der positiven Entwicklung gebe es Mitarbeiter, die unzufrieden seien, berichtet ein Fahrer. „Die Lohnzahlungen sind noch zu unregelmäßig“, sagt er: „Es passt vorne und hinten nicht.“ Kleinschmidt bestätigt: „Die Kritik kann ich nachvollziehen. Wir sind noch nicht so weit, dass wir das Chaos aufgearbeitet haben.“ Größtenteils sei für 2017 keine Buchhaltung gemacht worden, ein Kassenbuch habe es seit Juli nicht mehr gegeben.

Eine Fahrerin berichtet, sie habe im Herbst gekündigt und sei zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt, von Taxi Janssen aber für ab Dezember wieder beim Finanzamt angemeldet worden. Dadurch sei sie in eine höhere Steuerklasse gerutscht. Laut Kleinschmidt hätten zum Start des Insolvenzverfahrens im Dezember wegen der neuen Steuernummer alle Mitarbeiter ab- und wieder angemeldet werden müssen. Dabei seien in einigen Fällen „offensichtlich Fehlinformationen an das Steuerbüro“ gegeben worden. Dies sei nun behoben. Der ehemaligen Fahrerin hilft das allerdings erst 2019: Dann erst erhält sie die zu viel gezahlten Steuern für Januar und Februar 2018 vom Finanzamt zurück.

Für Taxi Norman laufe es bereits jetzt „sehr gut“, sagt der Inhaber: „Viele Kunden sind zurückgekommen.“ Vor drei Wochen hat er die Fahrerzentrale an den neuen Standort an der Süchtelner Straße in Viersen geholt, bis zum 10. April soll dort auch die Personalbuchhaltung — bislang in Grefrath — einziehen.

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