Luftballons fliegen als Zeichen des Friedens

Aktivisten wollen an Atombombenabwurf auf Nagasaki erinnern.

Nettetal. Zum „Friedensplatz“ wird der Lambertimarkt in Breyell am kommenden Montag: Von dort werden Luftballons aufsteigen, um symbolisch an die Opfer von Gewalt und Krieg zu erinnern und zum Einsatz für Frieden zu ermuntern. „Wir wollen mit Gleichgesinnten bewusst ein Zeichen setzen am Vorabend des Gedenktags des Atombombenabwurfs auf Nagasaki“, erläutern die Initiatorinnen Brigitte Hilgenfeld und Anthoula Kapnidou. Dabei unterstützen sie ideell die Nettetaler Friedensaktivisten Beate und Matthias Engelke bei ihrer zeitgleichen Fastenaktion vor dem Atomwaffenlager in Büchel.

88 Schwarze und weiße Ballons sollen — mit behördlicher Genehmigung — nach und nach aufsteigen. „Das Datum 8.8. brachte uns auf die Idee, zudem symbolisiert die Zahl Acht waagerecht gekippt die Unendlichkeit“, sagt Hilgenfeld. Bei aller Symbolik gehe es aber um konkrete Anliegen: „Was einen bewegt und antreibt, lässt sich oft besser in Zeichen als in Worten ausdrücken.“

So hat es die Breyellerinnen beeindruckt, dass die Engelkes, an den bisherigen Friedensaktionen auf dem Lambertimarkt beteiligt, wie jedes Jahr vor dem US-Atomwaffenlager in Büchel bei Cochem für Abrüstung und Frieden fasten und Mahnwache halten. „Wir haben überlegt, wie wir die beiden in diesem Anliegen, das wir sicher mit vielen Menschen teilen, unterstützen können“, sagt Hilgenfeld. So entstand die Idee zur Aktion am Lambertimarkt.

Hintergrund: Am 9. August 1945, drei Tage nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima, zerstörte die US-Luftwaffe auch die japanische Stadt Nagasaki mit einer Atombombe, 70 000 Todesopfer waren zu beklagen. Und dagegen, dass die US-Streitkräfte auf dem Bundeswehr-Militärflugplatz Büchel modernste Atomwaffen lagern, protestiert vor Ort jährlich ein Aktionsbündnis.

Wie in Büchel soll auch in Breyell ein Zeichen für den Frieden gesetzt werden. „Wir treffen uns um 19 Uhr auf dem Lambertimarkt“, lädt Hilgenfeld ein. Nach dem Füllen der Ballons und einführenden Worten „lassen wir ab 20 Uhr alle drei Minuten einen schwarzen Ballon mit dem Namen eines Todesopfers aus Nagasaki steigen zur Erinnerung, dass diese Toten uns Mahnung bleiben“, kündigt sie an. Jeder Teilnehmer könne „eine zerbrechliche Blume mitbringen“, die am Ballon befestigt wird.

Jeder dritte Ballon aber, so Kapnidou, werde „weiß sein als Zeichen der Hoffnung“. Die Teilnehmer können die Ballons „mit Worten und Wünschen des Friedens beschriften“. Enden soll die Aktion nach Mitternacht — mit Beginn des Nagasaki-Gedenktages.

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