„Wir suchen in allen Stadtteilen nach neuen Räumlichkeiten“

Gisela Michels, Vorsitzende des Arbeitskreises Fremde in der Stadt Willich, sieht neue Aufgaben auf den Verein zukommen.

„Wir suchen in allen Stadtteilen nach neuen Räumlichkeiten“
Foto: Lübke

Willich. Der Arbeitskreis Fremde in der Stadt Willich ist 25 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gab es eine Feier als Dank an die Freunde und Förderer im Neersener Pfarrzentrum. Aus diesem Anlass sprach die WZ mit der Vorsitzenden Gisela Michels.

Der Arbeitskreis Fremde hat gerade sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Wie stellt sich der Verein für die Zukunft auf?

Gisela Michels: Wir haben bereits Weichen gestellt und uns die Schwerpunkte Bildung und Kultur gesetzt. Seit zwei Jahren gibt es so keine direkten Begleitungen mehr. Dafür bieten wir nun im dritten Jahr Deutsch- und Kulturunterricht im AKF-Zentrum an den Vormittagen von montags bis freitags an. Das ist eine unserer Kernkompetenzen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Integration in Arbeit. Weiterbildung, Schulabschlüsse, Ausbildung, Praktika - das sind die Dinge, die uns in Zukunft beschäftigen. Dafür brauchen wir auch immer wieder neue Ehrenamtler, die sich mit einbringen wollen. Es kommen neue Aufgaben auf uns zu und es gilt weitere Netzwerke aufzubauen. Die Strukturen und Bedarfe, die an uns gestellt werden, sind schnell wechselnd. Wichtig ist uns auch, noch mehr Kontakte zwischen den Bürgern und Flüchtlingen aufzubauen. Wir möchten den Flüchtlingen mehr Möglichkeiten offerieren, um Sprache anzuwenden.

Wie sieht es mit den Wohnmöglichkeiten für Flüchtlinge mit Anerkennung aus?

Michels: Für die Familien hat die Stadt Willich gut vorgesorgt. Sie finden Wohnraum außerhalb der eigentlichen Flüchtlingsunterkünfte. Schwerer haben es hingegen die alleinstehenden Männer, wenn sie die Unterkünfte verlassen möchten. Auch hier gilt, wir müssen Netzwerke aufbauen, um dieser Gruppe ebenfalls helfen zu können.

Das Schwesternwohnheim, in dem der AKF sein Zentrum hat, wird abgerissen. Gibt es schon neue Räumlichkeiten?

Michels: Nein. Wir sind derzeit auf der Suche. Ende des Jahres müssen wir unser Zentrum im Schwesternwohnheim aufgeben. Bislang waren wir dort auf rund 400 Quadratmetern in der siebten Etage anzutreffen. Wir suchen Räumlichkeiten, die groß genug sind um drei Schulungsräume, einen Pausenraum, ein Büro und eine Küche zu realisieren. Schön wären ebenerdige, zentral gelegene Räume, die auch den zufällig vorbeikommenden Bürger einmal einladen, bei uns hinein zu schauen. Ob in Willich, Schiefbahn, Anrath oder Neersen - wir suchen in allen Stadtteilen.

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