Willicher FDP sieht sich im Aufwind

Liberale geben sich optimistisch beim Neujahrsempfang.

Willicher FDP sieht sich im Aufwind
Foto: Kurt Lübke

Neersen. Die FDP hatte den Neujahrsempfang einst eingeführt und dann etliche Jahre darauf verzichtet. Am Samstag dann eine Neuauflage im Schlosskeller. Dabei zeigten sich die Willicher Liberalen in guter Verfassung. Die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Jahr um sieben auf jetzt 69 gestiegen. „Kreisweit haben wir mehr als 70 neue Mitglieder hinzugewinnen können“, erklärte der Kreisvorsitzende Wolfgang Lochner. Den Ausstieg aus den Verhandlungen um eine mögliche Jamaika-Koalition hätten weder die alten noch die neuen Mitglieder der Partei übelgenommen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ellen Roidl-Hock moderierte, stellte die einzelnen Rats- und Ausschussmitglieder als mögliche Ansprechpartner vor.

Der Parteivorsitzende Christoph Maethner ging auf die gescheiterten Sondierungen ein: Die FDP hätte schon erwarten können, einige politische Akzente setzen zu dürfen. Im Übrigen sei man einer Einigung nicht so nah gewesen, wie es öffentlichkeitswirksam immer behauptet wurde. Maethner sprach sich gegen „Rosinenpickerei“ aus: „Wer eine Energiewende will, der muss auch zu den Konsequenzen stehen — da geht es eben nicht nur darum, einfach Kraftwerke abzuschalten, sondern auch die erforderliche Infrastruktur zu bauen.“ Europa sei zwar Herzensangelegenheit der Liberalen, es sei aber kein zukunftsträchtiges Konzept, „wenn wir die Schulden der anderen Staaten Europas mit deutschem Geld bezahlen wollen“.

Der Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Donath hielt eine Rede, die von Demut geprägt war. Das hörte sich zum Beispiel so an: „Wir als Politiker dürfen nie vergessen, dass wir ein Mandat auf Zeit, auf Probe und mit einer ordentlichen Portion von Vertrauensvorschuss haben.“ Koalitionen bewertete er kritisch: „Es hat sich gezeigt, dass die jeweils kleinere Partei in einer Koalition in der Regel nur der Mehrheitsbeschaffer ist. Sie verliert an Profil und hat in der Vergangenheit in Folgewahlen eher Stimme eingebüßt als hinzugewonnen.“ Die Liberalen würden auf allen politischen Ebenen Bündnisse mit anderen Fraktionen nur eingehen, wenn sie ihre Ideale dabei nicht aufgeben muss, denn das wäre Verrat am Wähler.

Der Landtagsabgeordnete Dietmar Brockes zeigte sich mit der bisherigen Arbeit der Koalition von CDU und FDP im Düsseldorfer Landtag zufrieden. Was er für besonders bemerkenswert hält: „Wir haben zum ersten Mal nach 45 Jahren keine neuen Schulden aufgenommen.“

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