Was tun nach Krebs?

Die Tönisvorster Selbsthilfegruppe hatte Fachleute ins DRK-Heim eingeladen.

Tönisvorst. Sie sprechen die gleiche Sprache: Die Teilnehmerinnen des Gesprächskreises Krebsnachsorge beim Roten Kreuz. Es sind die drei Tönisvorster Gynäkologen, Herbert Mathiszik, Karin Hilgemann und Arne Weber, sowie Professorin Ulrike Nitz vom Brustzentrum am Krankenhaus Bethesda in Mönchengladbach, die am Mittwochnachmittag zusammen mit ihrer Oberärztin Elena Bensmann Gast ist im DRK-Heim, im Keller des Rathauses in Vorst.

Alle haben Erfahrungen mit Brustkrebs. Die einen, weil sie betroffen waren oder sind, die anderen, weil sie die Frauen behandeln und ihnen die Gelegenheit bieten wollen, spezielle Fragen ausführlich abzuklären. Die wurden im Vorfeld bei den alle zwei Wochen stattfindenden Treffen mit Hilfe der Gruppen-Leiterinnen Wilma Jansen und Helena Heintges gesammelt und nach Themen gegliedert.

„Muss ich nach einer Antihormontherapie Angst vor Osteoporose haben“, fragt eine Frau. Nitz beruhigt, es könne passieren, müsse aber nicht. Sie rät, im Zweifel eine Messung der Knochendichte machen zu lassen. Nach Gegenmitteln wird gefragt. „Bitte vergessen Sie bei aller Medizin nicht: Auch Sport ist gut für die Knochen“, gibt sie zu bedenken.

Zwei Stunden lang steht die Fachfrau Rede und Antwort. „Das hat mir heute viel gebracht“, sagt eine Frau, die ihren Brustkrebs vor zehn Jahren hatte. „Die Angst vor einem Rückfall hört nicht auf.“ Vor zwei Jahren hat die Gruppe dem Brustzentrum in Mönchengladbach einen Besuch abgestattet. „Diesmal wollten wir es in unseren Räumen machen“, sagt Wilma Jansen.

Auch Nitz sieht den Bedarf. „Es ist so wichtig, dass jede Frau alle ihre Fragen beantwortet bekommt. Eine Patientin werde im Durchschnitt nach fünf Tagen entlassen und wende sich dann wieder an ihren Gynäkologen vor Ort. „Und der kann so eine ausführliche Beratung nicht ordentlich abrechnen“, sagt Nitz.

„Wir werden Wilfried Jacobs einen Brief schreiben“, fasst Wilma Jansen das Ergebnis des Nachmittags zusammen. „Wir fordern, dass die Kosten für diese Therapiegespräche übernommen werden.“ Der Chef der AOK-Rheinland habe stets ein offenes Ohr für die Belange der Frauen gezeigt.

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