Vorst-Nord: Stadt hat keine Eile

Die Eigentümer wollen der Stadt Tönisvorst bei weiteren archäologischen Grabungen finanziell zur Seite stehen. Der Bürgermeister geht aber auf das Angebot nicht ein.

Vorst. Seit zehn Jahren ist das Baugebiet Vorst-Nord im Gespräch. Und es sieht so aus, als würde es noch länger ein Diskussionspunkt bleiben. Denn die Stadt und die drei Eigentümergemeinschaften des Geländes können sich bislang nicht auf das weitere Vorgehen einigen.

Dass die Eigentümer verkaufen wollen, steht seit langem fest. Nachdem auf dem Gelände archäologische Funde gemacht wurden, zusätzliche Grabungen von Nöten sind und damit weitere Kosten entstehen, haben sie der Stadt angeboten, 50 Prozent dieser Kosten zu übernehmen.

„Wir haben entsprechende Untersuchungsangebote von Fachunternehmen hereingeholt. Diese Angebote liegen alle sehr dicht beieinander, wobei wir uns im sechsstelligen Bereich bewegen. Wir sind vom teuersten Kostenvoranschlag ausgegangen und haben der Stadt 50 Prozent dieser Kostenübernahme zugesichert“, sagt Rechtsanwalt Patrick Schorsch, Miteigentümer und Sprecher der Eigentümergemeinschaft.

Die Eigentümer wollen Bewegung in die Sache bringen. Denn schon Ende des vorletzten Jahres habe von ihrer Seite ein unterschriebener Notarvertrag vorgelegen, den die Stadt Tönisvorst aber auch nach einer von ihr geforderten Fristverlängerung nicht unterschrieben habe.

Bisher ist die Stadt auch nicht auf das aktuelle Angebot der Eigentümer eingegangen. Die 50 Prozent Kostenbeteiligung bis zu der besagten Obergrenze reichen ihr nicht. Sie will ihre Unterschrift für den Verkauf nur geben, wenn keine Obergrenze bei den Kosten besteht.

„Wir haben das Ziel, Vorst-Nord auf Grundlage einer betriebswirtschaftlich akzeptablen Rechnung umzusetzen“, sagt Bürgermeister Thomas Goßen. Für die Eigentümergemeinschaft ist diese Handlungsweise nicht nachvollziehbar. „Wir haben Angebote, wissen, was es im schlimmsten Fall kosten könnte. Warum die Stadt darauf besteht, die Obergrenze offen zu lassen, ist uns ein Rätsel“, sagt Schorsch. Dies habe die Eigentümergemeinschaft der Stadt auch mitgeteilt.

Goßen besteht indes darauf, dass diese Frage geklärt wird, bevor es weitergeht. Solange kein stimmiges Paket vorliege, werde Vorst-Nord nicht zur Weiterentwicklung gebracht, sagt er. Allerdings hat die Stadt 2,8 Millionen Euro für Kauf und Erschließung in 2012 eingeplant.

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