Vorst: Lebensrettende Kartons

action medeor und Care schicken zwei Riesen-Pakete mit Medikamenten nach Haiti.

Vorst. Kisten stapeln sich in meterhohen Regalen, Gabelstapler transportieren Pakete durch eine Lagerhalle und Mitarbeiter füllen und verpacken Karton um Karton. Die sehen aus wie ganz normale Umzugskisten - ihr Inhalt kann allerdings leben retten.

Die Hilfsorganisationen action medeor aus Vorst und Care schicken gerade zwei Pakete nach Haiti. Nach dem dortigen Erdbeben greift nun die Cholera um sich. Mittlerweile sind 70.000 Menschen infiziert, Schätzungen zufolge könnten es bis zu 400.000 werden.

"Die Pakte von uns sind wichtig, denn vor Ort werden die Medikamente langsam knapp", sagt Julia Micklinghoff, Apothekerin von medeor. Sie selbst war in den vergangenen Monaten mehrmals in Haiti. Mit den Kisten kommen Medikamente gegen das Austrocknen der Cholera-Patienten ins Land, außerdem Antibiotika, Wasserentkeimungstabletten und ärztliches Zubehör wie Kanülen und Scheren.

Die zwei Pakete wiegen jeweils 2,5 Tonnen und haben zusammen einen Wert von circa 50.000 Euro. Schon am Samstag könnte die Sendung in Haiti ankommen. "Die Pakete gehen direkt an unser Landesbüro und werden von da aus dann koordiniert verteilt", sagt der Vorsitzende von Care Deutschland-Luxemburg, Heribert Scharrenbroich. Care und medeor planen, auch in Zukunft zusammenzuarbeiten.

"Wichtiger als alle Medikamente ist jedoch die Prävention", erklärt Micklinghoff. Beide Organisationen informieren die Menschen in Haiti über die Krankheit und erklären, wie man eine Ausbreitung verhindern kann. Denn wenn sich die Menschen an die hygienischen Maßnahmen halten, ist die Krankheit gut in den Griff zu bekommen.

Insgesamt hat medeor seit dem Erdbeben rund 3500 Pakete im Wert von 1,9 Millionen Euro nach Haiti geschickt."Wir brauchen auch weiterhin Spenden, denn wir werden noch eine lange Zeit Hilfe vor Ort leisten müssen", sagt medeor Pressesprecherin Susanne Haacker.

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