Tönisvorst Streit um den Spielplatz-Zaun geht in die nächste Runde

SPD spendet Schilder, Grüne feuern Breitseite gegen CDU-Frau ab.

Tönisvorst: Streit um den Spielplatz-Zaun geht in die nächste Runde
Foto: Reimann

St. Tönis. Rund 17 500 Euro wird nach Angaben der Verwaltung ein Zaun kosten, der Hunde daran hindern soll, auf dem Spielplatz „Am Düngelshof“ in St. Tönis ihre Häufchen zu hinderlassen. Im Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren und Sport war der Bau dieses Zauns kürzlich mehrheitlich beschlossen worden. Doch SPD und Grüne kämpfen weiter gegen die aus ihrer Sicht völlig unnötige Ausgabe.

„Es gibt einfachere Lösungen“, betonte gestern der SPD-Vorsitzende Helge Schwarz — und stellte eine solche gleich vor: Drei Schilder, die von der SPD in Auftrag gegeben worden sind, wurde am Spielplatz Düngelshof montiert. Sie machen Hundebesitzer darauf aufmerksam, dass rund um den Spielplatz drei Hundeklos zu finden sind, die von der Stadt gepflegt werden, so Helge Schwarz. Er erinnert die Bewohner der Wohnanlage zudem daran, dass es bis zum offenen Feld nur ein Fußweg von 200 Metern sei.

Nicht verstehen kann der SPD-Politiker, dass die CDU am gleichen Tag, an dem der Haushalt verabschiedet wurde, den Antrag für eine überplanmäßige Ausgabe zur Errichtung des Zauns gestellt habe. „Wie ernst ist es der CDU denn da mit ihrer Haushaltskonsolidierung?“, fragt Helge Schwarz.

Verstärkte Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst hält die SPD in Ergänzung der Schilder für möglich. Wobei CDU-Politikerin Anja Lambertz-Müller schon im Ausschuss erklärt hatte, dass solche Kontrollen bislang nichts gebracht hätten.

Eine Breitseite gegen Lambertz-Müller feuern die Tönisvorster Grünen ab. Der Antrag zum Zaun-Bau sei womöglich deshalb gestellt worden, um „dem Wunsch der Wähler im Wahlkreis von Frau Müller-Lambertz Genüge zu tun“. Roland Gobbers, Sprecher der Grünen: „Ich bin mir zudem nicht sicher, ob Herr Michael Lambertz von der UWT im Sinne seiner Partei oder eher im Sinne seiner Frau gehandelt hat.“

„Hier werden Kinder und Hunde wieder gegeneinander gehetzt — und Frau Müller-Lambertz fällt nichts anderes ein, als das Gelände einzuzäunen“, kommentiert Jürgen Cox, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Das Problem seien nicht die Hunde, sondern deren Besitzer. An deren Einsicht müsse appelliert werden. Auch das Bußgeld könne erhöht werden. Mehrausgaben seien auf jeden Fall nicht die richtige Lösung. „Außerdem ist es für das Immunsystem nicht wirklich gefährlich, mit Hundekot in Verbindung zu kommen, sondern letztlich stärkt es das Abwehrsystem des Körpers“, meinen die Grünen.

Morgen ab 18 Uhr befasst sich der Bau- und Verkehrsausschuss im Rathaus an der Hochstraße erneut mit dem Thema.

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