Stadtradeln: Ab 2. Juni zählt im Kreis jeder Kilometer

Ob aus Tönisvorst, Willich, Kempen, Grefrath, Nettetal oder Viersen: Jeder Radfahrfan kann sich an Aktion beteiligen.

Stadtradeln: Ab 2. Juni zählt im Kreis jeder Kilometer
Foto: Lübke

Kreis Viersen. Die EU-Kommission verklagt Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof. Grund: In vielen deutschen Städten herrscht dicke Luft. Grenzwerte bei Feinstaub und Stickoxiden werden nicht eingehalten. Folge: Die Gesundheit der Bürger leidet.

Die Meldung verbreitete sich gestern genau in der Zeit, in der in der St. Töniser Fußgängerzone Reklame für die bundesweite Aktion „Stadtradeln 2018“ gemacht wurde. Wenn sich das Gros der Deutschen da anschlösse, wäre der Klagegrund bald vom Tisch.

Erst einmal aber trifft Vision auf Wirklichkeit, lokales Engagement auf globale Ziele. Ab dem 2. Juni zählt es: Aussteigen aus dem Auto. Radeln statt Diesel starten. Kurz- und Langstrecken im Sattel können dann Kilometer-genau gezählt, addiert und notiert werden.

Der Kreis Viersen macht zum zweiten Mal mit — gemeinsam, aber auch im Wettbewerb der neun Städte und Gemeinden untereinander.

Jeder Bürger kann sich beteiligen, anmelden und als Fahrradfreund und -fan seinen persönlichen Beitrag zum Gesamtergebnis beisteuern.

Ob im Wohn- oder Arbeitsort, im eigenen oder im offenen Stadtteam einer Kommunen - das kann jeder entscheiden. Im Internet wird jeder Schritt zur Anmeldung erklärt: Klick auf www.stadtradeln.de. Ansprechpartner für den Kreis Viersen ist Felix Schütte. Jede Kommune hat außerdem einen eigenen Organisator.

Die Umwelt dankt es jedem Radler schon ab dem ersten Kilometer. Denn wer umsteigt, „vermeidet im Vergleich zu einer Autofahrt 140 Gramm CO2“, sagt Willichs Klimaschutzbeauftragter Marcel Gellißen.

Das passt Birgit Lufen, Abteilung Umwelt der Stadt Tönisvorst, ins ehrgeizige Klimaschutzkonzept. Sie und Organisator Markus Hergett wollen diesmal „dreistellig werden“, also mindestens 100 Teilnehmer motivieren. Uli Peeren, Tönisvorster Einzelhändler, frisch gebackener Opa und Ratsmitglied, ist gestern mit gutem Beispiel vorangefahren. Er ist angemeldet.

Lufen hofft darauf, im Haus bald Dienstfahrräder zur Verfügung zu haben. „Zwischen den Verwaltungsstellen Vorst und St. Tönis sind es sechs Kilometer.“ Sie freut sich darauf, dass sich das Projekt weiter entwickelt. Ihr Chef, Bürgermeister Thomas Goßen, will sich mit Familie anmelden.

Manchmal reicht ein kleiner, aber nicht weniger motivierender Grund für eine Teilnahme am Stadtradeln. Jens Ernesti von der Gemeinde Grefrath freut sich beispielsweise schon auf das Duell zwischen Team „Rathaus Oedt Bauamt“ und „Rathaus Grefrath“. Sollte ein solches Kilometer-Messen die St. Töniser und Vorster reizen — einer Teambildung steht nichts im Wege. Denn bis zur „Dreistelligkeit“ hat Tönisvorst noch Luft nach oben.

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