Stadtgeflüster: Kaiser’s-Schriftzug ist Geschichte

In Neersen steht bald Edeka drauf, wo Edeka drin ist. Und wir flüstern auch über eine App, die keine ist.

Stadtgeflüster: Kaiser’s-Schriftzug ist Geschichte
Foto: Kurt Lübke/Werner Dohmen (2)

Willich/Tönivorst. Nun ist das Ende des einst so flächendeckend anzutreffenden Schriftzugs also auch in Neersen besiegelt: Kaiser’s macht zu — Edeka macht auf. Das aber nicht nur nach einer Sonntagsruhe. Großeinkauf in Neersen, das sieht in den kommenden beiden Wochen eher schlecht aus. Denn am Rothweg 3b gegenüber dem Schloss bleiben die Türen erst einmal geschlossen. Aus Kaiser’s wird Edeka — das geht nicht im laufenden Betrieb. Das dauert etwas und so lange müssen die Bürger aus Neersen an Nicht-Martktagen und für Produkte eines so genannten Vollsortimenters also nach Anrath, Schiefbahn oder Willich fahren. Die gute Nachricht: Am 15. März wird die Durststrecke beendet sein. Dann geht Edeka um 7 Uhr morgens an den Start.

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Foto: Lübke

Vor rund zwei Jahren starb einer der kreativsten Musiker der letzten Jahrzehnte: David Bowie. Der Engländer hat auch ein Musical geschrieben: „Lazarus“. Dieses Werk hatte am 3. Februar am Düsseldorfer Schauspielhaus Deutschland-Premiere. Wesentlich daran beteiligt ist ein St. Töniser: Heinz Hox ist musikalischer Leiter des Muscials. Der Produzent betreibt am Westring ein eigenes Tonstudio und spielt neben dem geliebten Akkordeon vor allem Keyboard. Musikalischer Leiter war er auch bei „Starlight Express“ in Bochum.

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Foto: Friedhelm Reimann

Das dürfte nicht gerade für Begeisterung sorgen: Am Rewe-Markt in Vorst ist eine neue Parkregelung eingeführt worden. Wer die Parkscheibe vergisst oder die Parkzeit von 90 Minuten überschreitet, wird kräftig zur Kasse gebeten. Eine „Vertragsstrafe“ von 19,90 Euro wird vom Betreiber „Fairparken“ auf dort angebrachten Schildern angedroht. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf ist auf die Parkraumüberwachung spezialisiert. Der Parkplatz beim Rewe wird dem Vernehmen nach auch von Anwohnern genutzt. Nach Beobachtungen des Flüsterers, der dort täglich vorbeikommt, führt das aber nicht dazu, dass ein Supermarkt-Kunde keinen Stellplatz mehr findet.

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Foto: Kurt Lübke/Werner Dohmen (2)

„Mit der Abfall-App der Stadt Willich verpassen Sie keinen Leerungstermin mehr. Zuverlässig werden Sie individuell und rechtzeitig über die anstehenden Leerungen der folgenden Abfalltonnen informiert: Restmüll (Graue Tonne & Container), Bioabfall (Braune Tonne), Papierabfall (Blaue Tonne & Container), Wertstoffabfall (Gelbe Tonne), Grünbündel & Grünschnitt.“ Soweit die Theorie im Begleittext der App im Google-Play-Store. Die Praxis sieht aber ganz anders aus, hat ein Willicher Bürger erfahren: „Als fortschrittlicher Anwohner nutze ich natürlich für mein Handy die Abfall-App der Stadt-Willich. Ich werde sie aber in Kürze entfernen, weil seit dem 1. Januar bis heute keine Abfuhrtermine für 2018 mehr angezeigt werden“, schreibt er an den „Flüsterer“. Eine ähnliche Kritik mit Datum vom 25. Januar ist auch in den Kommentaren auf der Play-Store-Seite zu lesen. „Die App ist seit einigen Wochen leider unbrauchbar, weil keine Abholtermine mehr hinterlegt sind“, heißt es dort. Auf Nachfrage bei der Stadt erfuhr der verblüffte Flüsterer: „Eine Abfall-App der Stadt Willich gibt es gar nicht.“ Eine Testversion habe es zwar 2016 für Android gegeben, da die auswertigen Entwickler von „Die Designer“ (sie stammen aus Willich) von Apple das Gegenstück aber nicht genehmigt bekommen hätten, sei das Ganze wieder abgeblasen worden. Einigermaßen überrascht erfuhr die zuständige Mitarbeiterin der Gemeinschaftsbetriebe Willich, dass die Android-Version tatsächlich im Netz zu finden ist: „Wir werden uns sofort mit der Willicher Firma in Verbindung setzen, damit die App entfernt wird.“ Wer dennoch auf elektronische Unterstützung beim Abfallkalender zurückgreifen will: Über die Stadt-Seite „Abfalltermine für elektronsiche Kalender erstellen“ lassen sich die Termine als Datei (iCalendar-Format) zur Übernahme aufbereiten.

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Foto: Friedhelm Reimann

Wir bleiben beim Thema: In der Willicher Stadtbücherei im Verwaltungskomplex des St.-Bernhard-Gymnasiums gibt es jetzt ebenfalls ein kostenloses WLAN-Angebot. Ins Netz namens „Bücherei Willich“ (es bietet 50 MBit/s, also „Megabit pro Sekunde“) kann man sich mit Smartphone und Co. einfach, unkompliziert und ohne Passwort-Eingabe einloggen, indem man einfach die Nutzungsbedingungen akzeptiert. Danach kann man mit seinem privaten Gerät im Internet surfen, Infos abrufen und natürlich auch auf der Seite der Stadtbücherei Willich recherchieren — zum Beispiel sein Bücherei-Benutzerkonto einsehen, die „Onleihe Niederrhein“ nutzen und vieles mehr.

Helmut Engel aus Anrath hat sich beschwert. Und zwar beim Mängelmelder auf der Homepage der Stadt Willich. Der Mann wohnt an der Straße Allee. Dort stand in Höhe der hausnummern 5 bis 7 ein Baum, der vor Monaten entfernt wurde. Damit niemand über den Baumstumpf fällt, hat ihn die Stadt mittels Sperrschild und nächtlicher Beleuchtung gesichert. Da dieses Provisorium schon seit Monaten besteht, hat Engel das ganze fotografiert und dem Mängelmelder zukommen lassen. Der schrieb nun zurück: „Danke für den Hinweis! In diesem Jahr wird es an verschiedenen Standorten Neupflanzungen geben. Vorab ist zu prüfen, ob die betreffende Fläche weiterhin für Bäume geeignet ist (Leitungsverlauf). Kann diese Frage positiv beantwortet werden, muss der Standort aufgewertet werden. Das ist kostenaufwändig. Aus finanziellen Gründen können stadtweit nur 20 bis 25 Bäume pro Jahr nachgepflanzt werden. Die betreffenden Straßen werden in einer der nächsten Umweltausschusssitzungen benannt.“ Wirklich glücklich ist der Anrather mit dieser Auskunft nicht. „Jetzt werde ich bestimmt noch Monate warten, bis die Sache abgeschlossen ist“, klagt er.

Heepi’s Hundefriseur hat an der Viersener Straße neben dem Anrather Grill neu eröffnet. Das Geschäft wird von Anja Heepen betrieben. Angeboten werden für die Vierbeiner Scheren, Schneiden, Baden, Föhnen, Ohren- und Krallenpflege. Vielen ist die Willicherin im „Dorf“ bereits bekannt, denn sie ist seit sieben Jahren als mobile Hundefriseurin unterwegs. Nun hat sie sich neben ihrer mobilen Arbeit, die sie weiterhin anbietet, entschieden, einen Salon aufzumachen. Doch egal, ob sie zu ihren vierbeinigen Kunden unterwegs ist oder die Kunden zur Viersener Straße reisen — die Angebotspalette umfasst das gesamte Schönheits- und Wohlfühlprogramm für den Hund inklusive Krallen- und Ohrenpflege. Eins zeichnet Heepen besonders aus und das ist ihre Ruhe. Bei ihr fühlen sich die Hunde wohl, auch diejenigen, die einen Friseurbesuch ansonsten gar nicht so toll finden. Heepen vergibt Termine, Tel. 0163/962 9061.

Werner Lessenich muss man in St. Tönis nicht mehr vorstellen. Und so war die Schar der Freunde und Bekannten, die dem heimat- und fußballverbundenem Fan gestern zum runden 70. Geburtstag gratulierten, groß. Der Stadtflüsterer schließt sich den Glückwünschen an und schaut immer wieder gern auf Lessenichs Seite www.eisernefans.de vorbei. Denk mal an: mehr als 150 Mal die Raute im Herzen und den Schal um den Hals. Und: Borussia hat Lessenich schon vor seinem Geburtstag endlich mal wieder drei Punkte geschenkt. Geht mehr für einen eisernen Fan?

Initiatorin und Mitorganisatorin Annica Schüller, bekannt als Tönisvorsts erste Apfelkönigin, hat es schon, ihr (diesmal) blaues Trikot für den Apfelblütenlauf 2018 — sogar mit Namenszug. In acht Wochen erwartet sie wieder hunderte Sportler, die durch die Huverheide laufen werden. Und trainiert offenbar auch fleißig. Gestern postete sie jedenfalls den Wetterwarnhinweis vor der Open-Air-Betätigung: „Zieht euch warm an, der Wind ist heute eisig.“ Noch also eher ein Eisblütenlauf 2018.

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