St. Töniser Schüler in Pittsburgh: Stahlstadt statt Apfelstadt

Der St. Töniser Schüler Johannes Wilkat untersuchte Flüsse in Pittsburgh.

St. Tönis. 13 Tage lang war er in Pittsburgh/Pennsylvania. Bezahlt hat das die Bayer-Stiftung im Rahmen eines Stipendiums. Johannes Wilkat aus St. Tönis, Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums, hatte sich bei einem Wettbewerb gegen 90 Bewerber aus ganz Deutschland durchgesetzt und durfte in den Flieger Richtung USA steigen. Von der Apfelstadt ging’s in die Metropole, die für ihren Stahl bekannt ist.

Gemeinsam mit 16 anderen Schülern aus Deutschland, den USA und Thailand hatte der 15-Jährige sich über das Thema „Nachhaltigkeit“ informiert und gemeinsam mit den Experten vom Unternehmen „River Quest“ gearbeitet.

Johannes hat erst kurz vor Ende der Bewerbungsfrist von diesem Stipendium erfahren. „Als mir Frau Porrmann, eine Lehrerin an meiner Schule, von der Chance berichtete, ein Stipendium zu bekommen, hatte ich noch drei Tage Zeit, meine Bewerbungsmappe zusammenzustellen“, erzählt der St. Töniser und ergänzt stolz: „In dieser Zeit habe ich auf Englisch noch einen ganzen Essay zum Thema Nachhaltigkeit geschrieben.“

Der Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ stand auch im Mittelpunkt von Johannes’ Aufenthalt in den USA. „Wir haben beispielsweise von einem Schiff aus Wasseruntersuchungen im Ohio River vorgenommen. So kann sichergesellt werden, dass die Flüsse ein angemessener Lebensraum für verschiedene Fischarten darstellen.“

Besonders freut es ihn, dass er den Experten von River Quest nicht nur über die Schulter schauen durfte, sondern mitarbeiten konnte: „Wir Stipendiaten haben die Untersuchungen selbstständig durchgeführt“

Weitere Programmpunkte, an denen der Schüler teilgenommen hat, waren der Besuch einer Kohlen-Mine und der Aufenthalt in einem in die Natur integriertem Haus. „Dieses Haus ist in einen Felsen gebaut, und ein Wasserfall fließt mitten hindurch“, sagt Johannes.

Am meisten Spaß hatte er an einer Kanufahrt auf dem Kiskiminetas River. „Wir haben Fische gefangen, um zu schauen, ob der Fluss nach jahrelanger Verseuchung durch die Industrie ein Lebensraum für Tiere darstellt“, sagt der 15-Jährige. Und tatsächlich machte die international besetzte Forschergruppe eine interessante Entdeckung. „Wir haben eine Fischart gefangen, die seit zwanzig Jahren nicht im Kiski River gesehen wurde“, erzählt Johannes stolz.

Die Stipendiaten beschäftigten sich nicht ausschließlich mit Forschungen. Sie besuchten auch Pittsburghs Downtown und gingen shoppen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch eines Baseballspiels, „obwohl Pittsburgh verloren hat“.

Übernachtet haben die Stipendiaten in einem Studentenwohnheim. „Ich habe mir ein Zimmer mit dem Thailänder Song-Kun geteilt. Wir haben jeweils mit einem Stipendiaten aus einem anderen Land zusammengelebt, um unser Englisch zu verbessern und andere Kulturen kennenzulernen.“

Doch trotz des unvergesslichen Aufenthalts in den USA werden Forschungen im naturwissenschaftlichen Bereich nicht Johannes’ einzige Leidenschaft bleiben. „Ich gehe schwimmen, jongliere und interessiere mich für Informatik“, berichtet er. Besonders angetan ist er von der amerikanischen Lebensweise. „Die Menschen in den USA sind viel freundlicher und herzlicher als die Deutschen.“

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