Sieger im Bus-Namenswettbewerb: Borussia-Fan Markus Denda bekommt Trikot

Markus Denda aus St. Tönis hat den Namen des neuen VfL-Gefährts eingereicht und dafür ein Trikot mit Unterschriften aller Spieler gewonnen.

St. Tönis. Als kreativer VfL-Fan kann man seine Liebe zur Gladbacher Borussia auf vielfältige Weise dokumentieren. Man kann in seinen Rasen eine 20 Meter große Raute mähen, wie Dieter Naebers in Unterweiden. Oder ein Buch schreiben (Titel „So weit die Raute trägt“) wie Jannik Sorgatz aus Anrath. Oder seinen Fanschal jedem Denkmal am Niederrhein umlegen, wie es Werner Lessenich aus St. Tönis bisher 84 Mal seit 2009 getan hat (www.eisernefans.de).

Jetzt hat es Markus Denda, 41, Straßenbahnfahrer aus St. Tönis, mit seiner Fan-Liebe in die Annalen des Fußballvereins geschafft: Sein Vorschlag „Linie 1900“ als Name für den nigelnagelneuen Mannschaftsbus hat sich gegen 1598 Vorschläge durchgesetzt.

Einen Tag nach der Bustaufe in Mönchengladbach ist Denda immer noch hin und weg. Sein Namensvorschlag, zu lesen auf einem neun Meter breiten Banner über dem neuen Bus — das ist ein Bild, das er nie vergessen wird.

„Das Banner habe ich mir nach der Pressekonferenz eingepackt und als Andenken mitgenommen“, sagt Denda. Und noch ein Souvenir ist ihm ab sofort heilig: „Ich habe ein weißes Trikot der Borussia mit den Unterschriften aller Spieler bekommen. Das wird nicht angezogen, nicht gewaschen, das kommt auch nicht in den Kleiderschrank, sondern gleich in einen Bilderrahmen und dann in unseren Flur.“

Die Idee zu „Linie 1900“ kam dem gebürtigen Tönsivorster morgens am Frühstückstisch: „Ich hatte noch nicht mal eine halbe Tasse Kaffee getrunken, da sah ich den Aufruf der Agentur im Internet und hatte den Geistesblitz.“ Als Straßenbahnfahrer — seit 20 Jahren für die Stadtwerke Krefeld auf Schienen unterwegs — habe er bei Bus gleich an Linie gedacht und „die 1900“, das Gründungsjahr von Borussia Mönchengladbach, „passte gut vom Klang“.

Der Gedanke fand sofort die Zustimmung von Ehefrau Iris und Sohn Tobias (10), die die Liebe zum Fußballverein teilen. „Wann immer es meine Schichten zulassen, besuchen wir die Heimspiele.“

Zur Bus-Enthüllung fuhr Markus Denda natürlich im Borussen-Trikot („übrigens als Einziger“) — und mit dem Wissen, es unter die ersten drei von 1600 Einsendungen geschafft zu haben. Vorher hatte er sich „keine Chance ausgerechnet“. Erst vor Ort, beim Blick aufs Banner, war klar: Seine Idee hatte gewonnen, nachdem TV-Moderator Joko Winterscheidt nach einem Aufruf unter seinen Fans zunächst vorne gelegen, nach Protesten aber zurückgezogen hatte. Markus Denda: „Das fand ich groß.“

Prominenten Händedruck erlebte der Tönisvorster von Sportchef Max Eberl, Präsident Rolf Königs und Ex-Profi Rainer Bonhof. Die Spieler, erzählt Denda lachend, „liefen bei der Veranstaltung alle frei herum, waren aber eher mit ihren Plätzen im neuen Bus beschäftigt“. Denda sieht sie ja bald wieder: Am 6. April gegen die SpVgg Greuther Fürth — im Stadion.

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