Schützen paddeln, statt zu stürmen

Weil es keinen König gab, fiel der Sturm auf die Königsburg aus. Stattdessen stand am Grenzweg ein Paddel-Wettkampf auf der Niers an.

Schützen paddeln, statt zu stürmen
Foto: Friedhelm Reimann

Neersen. Immer her damit: Die jungen wie älteren Schützen, von den Tellschützen bis zu den „Buure“, konnten vom kühlen Nass in der Niers nicht genug bekommen. Denn es war heiß, als sie sich am Montag zu Wasserspielen getroffen haben. Eigentlich soll von dem Flüsschen aus die Königsburg der St.-Konrad-Schützengilde des Grenzweges belagert und bekämpft werden. Weil es aber keinen König gab, hatte sich Präsident Jürgen Latzke mit seinen Teams etwas anderes einfallen lassen: Es gab einen Wettbewerb. Schützen der Gruppen mussten stehend auf einer Art Surfbrett die Niers etwa 50 Meter hinaufpaddeln, im Duell eins gegen eins.

Gerade war Jessica von den „Nierstalblumen“ dran. Sie kam zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg, nachdem schon früh ihr Konkurrent Thorsten von „Mac Alt“ die Balance verloren hatte und in das gestern etwa 50 bis 60 Zentimeter tiefe Gewässer gefallen war.

Zunächst hatte es für die Gruppen die traditionelle Erbsensuppe gegeben, ehe auf Schubkarren oder anderen Gefährten das Wurfmaterial zur Strecke geschoben wurde. Annika, Rachel, Fabian und Niklas von den Grenadieren hatten sich auf „Mehlbomben“ spezialisiert, die „Nierstalblumen“ auf Wasserbomben. Die Schützen am Rande hatten nämlich die Aufgabe, das Rennen für die beiden Paddler, die gerade an der Reihe waren, etwas beschwerlicher zu machen. Da störte es auch nicht sonderlich, dass die Grenadiere ihren eigenen Schützenkameraden Fabian ins „Kreuzfeuer“ nahmen; so hatte Fabian gegen Nick von „Edelweiß“ keine Chance.

Außerdem versuchten Guido und Uli Meskes, Josef Grotenrath und Alex Kinsele mit ihren Feuerwehr-Spritzen für zusätzliche Beeinträchtigungen für die Paddler zu sorgen. Begeistert wurde das zusätzliche Nass, das dann auch im hohen Bogen auf die vielen anderen Beobachter an den Uferrändern gespritzt wurde, aufgenommen.

Erster Sieger war Nick, danach gewannen Sophie und Jessica ihre Duelle. Ein eigenes Rennen führten einige „Zaubermäuse“ durch. Unter anderem hatten Helen, Fiona, Julia und Sophie große Gummitiere im Schlepp: Schwan, Einhorn und Flamingo. Sie machten es sich darauf bequem — Ankommen war das Wichtigste.

Am Ziel war dann noch über die Niers ein Seil gespannt. Nur die ganz Harten hielten darauf die Balance. Hinterher gab es Preise für die Erstplatzierten, Süßigkeiten für die Kinder sowie kühles Bier für die Erwachsenen.

Die Malteser-Kräfte und die Polizeibeamten Hans-Peter Nefen und Christoph Jörgens erlebten einen ruhigen Nachmittag. „Im nächsten Jahr machen wir das wieder anders“, sagte zum Abschluss Präsident Jürgen Latzke. Er ist fest davon überzeugt, dass es beim Königsvogelschießen, wahrscheinlich im September dieses Jahres, zumindest einen ernsthaften Bewerber gibt. Mit einem zünftigen Dorfabend ging das Fest am Abend zu Ende.

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