Willich/Tönisvorst Schlittenfahrt und ein altes Tor

Heute befasst sich der Flüsterer mit den Folgen von Schnee und Eis und berichtet von einer erfolgreichen Fahrt nach Husum.

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: Friedhelm Reimann

Willich/Tönisvorst. Der Winter 2017/18 war zwar nicht besonders hart — dafür aber ist er besonders hartnäckig. Nachdem im Dezember und Januar am Niederrhein die Farbe Grau und Plus-Temperaturen dominierten, ist in den vergangenen zwei Wochen zunächst der Frost und am Samstag auch der Schnee zurückgekehrt. Zwar war der Spuk am Sonntag schon wieder vorbei — doch für eine flotte Fahrt mit dem selbst konstruierten Schlitten hat es noch gereicht. Steffi Meyer hatte dazu im Kehn Haflinger Solero eingespannt und drehte ganz entspannt ihre Runden.

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: Lessenich

Wer die Familie Lünger im Auffeld zwischen Vorst und Oedt — die Grenze geht quasi durch die Küche — besucht, durchschreitet auf dem Weg zum Wohnhaus ein zweiflügeliges Hoftor mit ganz viel Geschichte. Es stammt ursprünglich aus Husum, wo es 1866/67 ins neue Königliche Gymnasium eingebaut wurde. 1870 nahm es die alte Gelehrtenschule Husum auf, die auch von Theodor Storm besucht worden war. 1914 wurde es nach Hermann Tast, dem Reformator der Stadt, umbenannt. Zwischen 1994 und 1996 wurde das im gotischen Stil errichtete Gebäude zu einem Luxushotel umgebaut. Das alte Holztor wurde anschließend offenbar nicht mehr gebraucht, denn Wolfram Lünger, Vater von Tafelsilber-Koch David, entdeckte es in einer Anzeige auf e-Bay. „Damals war nach einem schweren Sturm unser Hoftor kaputt gegangen und ich war auf der Suche nach einem Ersatz.“ Für 1800 Euro erhielt er den Zuschlag — das Tor holte er gemeinsam mit seiner Frau persönlich in Husum ab. Im Auffeld wurde es schon vor Jahren wieder eingebaut. Doch erst jetzt, mit dem Umbau des ehemaligen Eselstalls zur Brennerei mit angeschlossenem Whisky-Lager, wurde auch das Umfeld des Tores neu verkleidet. Wer jetzt die Auffelder Brennerei und Brauerei besucht, kann sich immer sagen: „Durch dieses Tor ist vielleicht schon Theodor Storm gegangen.“

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: Lessenich

Die Bauarbeiten für den neuen Markt in Willich wirken wie eingefroren. Was durchaus wörtlich zu verstehen ist: Nach dem eiskalten Wetter in den vergangenen zwei Wochen tut sich zu Füßen der Pfarrkirche St. Katharina nach wie vor nichts mehr. Auch der Einmündungsbereich Kreuzstraße/Hülsdonkstraße bleibt weiterhin gesperrt. „Das ist besonders bedauerlich, da die Arbeiten ja ohnehin schon Monate später als geplant angefangen haben“, so der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz im Gespräch mit dem Flüsterer. Er werde oft auf das Thema von Bürgern angesprochen, die von ihm wissen wollten, ob denn alles rechtzeitig vor dem Schützenfest 2019 fertig werde.

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: Lübke

Während die Bauarbeiten ruhen, sind die Bäume auf der „kleinen“ Peterstraße in der vergangenen Woche gefällt worden. Auch dieser Bereich wird beim Willicher Marktumbau saniert. Anwohner Peter Wynands hat die Fällung im Bild festgehalten — und dem Flüsterer noch ein Foto aus alter Zeit vom gleichen Straßenabschnitt zur Verfügung gestellt. Auf dem Bild ist zu sehen: Bäume gab es dort früher gar nicht. Was freilich nicht heißen soll, dass man nach dem Umbau darauf verzichten sollte. Denn früher war ja nicht alles besser.

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: Reimann

Dass auch in großer Kälte nicht alle Arbeiten ruhen, erfuhr der Stadtflüsterer in Anrath. Dort beobachtete er Ende vergangener Woche von Vorst kommend kurz vor dem Bahnhof, wie der hölzerne Mast einer Hochspannungsleitung erneuert wurde. Gleich mehrere Fahrzeuge waren dazu im Einsatz.

Willich/Tönisvorst: Schlittenfahrt und ein altes Tor
Foto: PW/kul

Das ging deutlich schneller als erwartet: Vor einer Woche berichtete der Flüsterer an dieser Stelle über einen Baumstumpf auf der Straße Allee in Anrath, der schon seit Monaten provisorisch gesichert wird. Anwohner Helmut Engel hatte sich darüber beim „Mängelmelder“ der Stadt Willich beschwert, von diesem aber nur eine eher ausweichende Antwort bekommen, in der auf irgendwann anstehende Neuanpflanzungen verwiesen wurde. „Jetzt werde ich bestimmt noch Monate warten, bis die Sache abgeschlossen ist“, klagte Engel — wurde aber von der Stadt überrascht: Die Absperrung wurde bereits beseitigt. „Jetzt bin ich gespannt, wann dort ein neuer Baum gepflanzt wird. Wir wollen die Bäume erhalten, sonst haben wir eine Allee ohne Bäume“, so Helmut Engel.

Nicht nur am Aschermittwoch ist so einiges vorbei. 14 Tage später, am 28. Februar, war auch Einsendeschluss für das diesjährige St.Töniser Heimatkundequiz „Hefte raus — Klassenarbeit.“ Im Heimathaus Antonius fand nun die Auslosung der drei Gewinner statt. Tatkräftige Hilfe gab es von der St. Töniser Prinzengarde, deren 66-jähriges Bestehen Thema im Quiz war. Christian Klupsch, Vorsitzender der Garde und bis vor kurzem noch Prinz Christian I., und seine Frau Nicole (bis Aschermittwoch noch Prinzessin Nici I.) verlängerten quasi ihr Motto „Tesame jo’ehn — Tesame sto’ehn“ um ein „Tesame trecke“ und fungierten als Notar und Ziehungsbeauftragte. Über ein „Rixen-Einst-&-Jetzt“-Set, bestehend aus zwei Flaschen Rixen-Bier aus Kaufbeuren (Jetzt) und einem Rixen-Bierglas mit Bierdeckel aus St.Tönis (einst) können sich jetzt freuen Helga Beinecke, Marlies Winter-Ex und Tobias Link. Die Gewinner werden schnellstens benachrichtigt, aber auch die anderen Teilnehmer erhalten von „Quiz-Master“ Werner Lessenich eine E-Mail.

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