Vorst Rollerfahren auf dem Stundenplan

Eine Woche lang steht Grundschülern ein Mobil zur Verfügung — bestückt mit Rollern, Kick- und Waveboards.

Vorst: Rollerfahren auf dem Stundenplan
Foto: Kurt Lübke

Vorst. Samira räumt auf. Sie steckt Hütchen auf Hütchen und baut mit wenigen Handgriffen den Hof ihrer Grundschule wieder vom Roller-Parcours zurück zu dem, was er an normalen Unterrichtstagen ist: ein Schulhof.

Vorbei ist die rasante halbe Sportstunde — die Rollerfahrten mit Tempo und die gemächlicheren Geschicklichkeitsübungen durch die Slalom-Pylonen. Für heute sind Samira und ihre Klasse 4a durch. Die nächsten „Roller-Kids“ kommen schon aus ihren Klassenzimmern und steuern nach draußen.

Alle Vorster Grundschüler, 188 Jungen und Mädchen der Jahrgänge eins bis vier, sind in dieser Woche (noch) mehr in Bewegung als in anderen Wochen. Viel Spaß kann ein gesponsertes Verkehrssicherheitstraining an einem Unterrichtsmorgen machen.

Das Roller-Kids-Mobil ist aus Anlass dieser sportlich orientierten Aktionswoche der Schule in Vorst vorgefahren. Es bleibt bis Ende der Woche am Amselweg.

Ein toller Anhänger ist das. Darin: Helme, Ellbogen- und Knieschoner sind an Bord, dazu allein 30 Roller, Boards, Slackline, Wippe und Wave für eine schnell aufgebaute Bewegungslandschaft.

Die Klasse 4a soll weiter Sicherheit auf zwei Rädern sammeln. Lehrerin Julia Müller achtet penibel darauf, dass alle Kinder Schutzkleidung tragen und die Roller-Lenker ihrer Körpergröße anpassen. „Manchmal“, sagt Müller, „komme ich mir vor wie ein Mechaniker“ und lacht. Hier sitzt ein Helm noch nicht, dort muss der Roller eingestellt und schließlich die Aufgabe im Parcours erläutert werden.

„Das ist cool“, ruft ein Mädchen, als es startet und durch zwei gelbe Stangen fahren darf — das Tor zur Verkehrserziehung. „Das Rollerfahren ist eine gute Voraussetzung für sicheres Radfahren“, sagt Schulleiterin Silvia Specker-Mattißen, während sie Maurice, Lukas, Maxim, Samira und den anderen beim Drehen ihrer Runden zusieht.

Nicht nur die Jungs wagen kleine Sprünge, fast noch Hüpfer, wendige Manöver, schnelles Abbremsen. Aber alle achten — regelmäßig ermahnt von außen — auf ihren jeweiligen Vordermann, damit es nicht zu Karambolagen kommt.

Luan hat’s in einer kleinen Kurve nicht auf seinem Roller gehalten. Er hat sich entschlossen etwas zu pausieren, nachdem er sich ein Pflaster aufs blutende Knie hat kleben lassen. „Gestern habe ich ein Longboard ausprobiert, eines, das man so kippen kann“, erzählt er. Es sei schon etwas wackelig gewesen, aber er will’s wieder fahren. Vielleicht auch, wenn endlich die Wippe Teil der Schulhofstrecke wird. Lukas und Maxim wären dabei. Noch drehen sie ihre Runden. Maxim hat bis zum Abbau mindestens 23 um die Hütchen gedreht.

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