Razzia: SEK stürmt in Wohnung

Die Polizei durchsucht Räume und eine Garage an der Rue de Sees. Die Staatsanwaltschaft gibt keine Auskunft.

St. Tönis. Es war eine Szene wie aus einer amerikanischen Fernsehserie: Ein lauter Knall und viel Geschrei — dann stürmte eine Vielzahl von Spezial-Polizisten die Souterrain-Wohnung an der Rue de Sees in St. Tönis. Sprich: Es ging richtig rund am Donnerstagabend ab etwa 20 Uhr.

Es war ein Einsatz unter anderem wegen Drogenkriminalität, den die Polizei da fuhr. Nachdem sie die Wohnungstür aufgebrochen hatten, durchsuchten die Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) die Wohnung einer türkischen Familie und die Garage des Hauses. Mindestens ein Mann wurde bei der Aktion festgenommen.

Worum ging’s? Dazu ist von den zuständigen Behörden nichts zu erfahren. Die Polizeidienststellen Viersen und Mönchengladbach verweisen auf die Staatsanwaltschaft in Krefeld. Die hüllt sich in Schweigen. „Wir stehen gerade erst am Anfang der Ermittlungen“, sagt deren Pressesprecher Klaus Schreiber. Ob sich die Aktion gegen einen ganzen Drogenring richtete, wollte er nicht bestätigen. Fest steht wohl: Das Haus ist über einen längeren Zeitraum von der Polizei beobachtet worden.

Einer ganzen Reihe von Nachbarn war das, was sich dort seit Jahren abspielt, suspekt. „Immer wieder hielten Autos vor dem Haus. Dann wurden Pakete herausgeholt und an junge Menschen übergeben, die dorthin gekommen waren“, berichtet ein Zeuge. Auffällig sei auch gewesen, dass sowohl Bewohner wie Besucher oft mit ausgesprochenen Nobelkarossen unterwegs waren, wie etwa Porsche Cayenne oder AMG-Mercedes 63.

Gemeldet sind in der fraglichen Wohnung drei Personen. Oft hätten sich jedoch mehr dort aufgehalten. So auch am Donnerstagabend, bevor die Polizei eintraf. „Als die Durchsuchung beendet war, verließen fünf Menschen die Wohnung und fuhren davon“, sagt ein Beobachter.

Auffällig sei auch gewesen, dass „Besuch“ häufig durch den Keller gekommen sei. Von dort aus gibt es einen Zugang zum Souterrain. Es sei regelrecht „rein und raus“ gegangen, berichtet eine Nachbarin, „auch nachts“.

Auch auf dem benachbarten Kinderspielplatz habe es seit Jahren immer wieder einen regen „Austausch“ gegeben, berichten weitere Augenzeugen. Aber auch Folgendes: „Die Bewohner des Hauses waren an sich immer freundlich anderen Leuten gegenüber.“

Eines blieb nach dem Einsatz, der gegen 23 Uhr beendet war: Eine ziemlich beschädigte Eingangstür. Ein ortsansässiger Schreiner wurde gerufen, der sie zunächst notdürftig reparierte.

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