Polizeibericht: Lob für kommunalen Ordnungsdienst

Vertreter der Polizei erstatten Bericht. Viel Lob gab’s für den kommunalen Ordnungsdienst.

Tönisvorst. Die Bezeichnung „Insel der Seligen“ ist vielleicht ein wenig übertrieben. Aber die Welt in Tönisvorst ist noch ziemlich heil. Das ist jedenfalls das Ergebnis des Kriminalitätsberichts, den Hauptkommissar Heinz Reyer (Leiter der Polizeiwache Kempen) und Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Janßen im Hauptausschuss gemeinsam vorstellten.

„Sie leben hier in Tönisvorst relativ sicher“, erklärte Reyer. Und unterlegte das mit Zahlen: So wohnen in Tönisvorst etwa zehn Prozent der Kreisbevölkerung, aber die sogenannte Einsatzrate der Polizei liege bei lediglich 2,8 Prozent. Die Gesamtzahl der Straftaten unterschreite den Kreisdurchschnitt um 33 Prozent, den des Landes sogar um 46 Prozent.

Reyer führt weiter aus, dass die Zahl der gemeldeten Straftaten mit 1 369 im vergangenen Jahr in etwa der des Vorjahres entsprochen habe. Hingegen seien die Anzeigen wegen Körperverletzung um 27 Prozent, die Betrugsdelikte um 23 Prozent gesunken.

Einen Anstieg meldete der Hauptkommissar hingegen bei den Sachbeschädigungen gegen Autos und den Wohnungseinbrüchen: „Hatten wir 2009 nur 43 Einbrüche in Tönisvorst, waren es 2010 127, im Vorjahr 128.“ Weil die Polizei stärker berät und mehr auf Streife geht, geht Reyer davon aus, dass in diesem Jahr die Einbrüche um etwa 50 zurückgehen.

Gelobt wurde von den beiden Kommissaren der kommunale Ordnungsdienst, der 2006 gegründet wurde, als die Kriminalität vor allem auf dem Wilhelmplatz immer mehr angenommen hatte. Die Ordnungshüter, die mit stichsicheren Westen ausgestattet sind, suchen von 16 bis 1 Uhr die Orte auf, in denen es früher unter anderem zu Vandalismus und Überfällen gekommen war. Auch Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten lobte diese Einsätze: „Seitdem der kommunale Ordnungsdienst Streife fährt und geht, hat es weniger Vandalismus gegeben, Anwohnerbeschwerden gingen deutlich zurück.“ Ein Nebeneffekt sei, dass man bei Kontrollgängen viele nicht angemeldete Hunde angetroffen habe.

Die Union hatte um diesen Überblick gebeten. Eine Erhöhung der Polizeipräsenz wünschte CDU-Fraktionsvorsitzender Helmut Drüggen. Sein Unionskollege Jörg Geulmann schlug eine mobile Wache vor, die vier- bis sechsmal im Jahr zusätzlich für die Bürger zur Verfügung stehen könnte.

Hierfür fehlten allerdings Personal und Fahrzeuge, sagten die Kommissare. „Wir haben zwei Streifenwagen für drei Kommunen“, erklärte Janßen. Dennoch stehe manchmal ein Einsatzwagen herum, weil niemand da sei, um ihn zu fahren. Für Tönisvorst gebe es drei Polizisten, von denen einer allerdings zurzeit erkrankt sei, sagte Reyer. Die anderen beiden seien in Vorst und St. Tönis unterwegs und stünden als Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung.

Darüber hinaus sei besonders der St. Töniser Polizist Frank Hage häufig gemeinsam mit dem Ordnungsdienst in den Abendstunden dort anzutreffen, wo besonders viele Bürger sich unsicher fühlen, wie am Pastorswall oder dem Naherholungsgebiet am Wasserturm.

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