Tönisvorst „Phantom“ antwortet dem Pfarrer

Kay Gottschalk (AfD) schlägt ein Streitgespräch mit Ludwig Kamm vor.

Tönisvorst: „Phantom“ antwortet dem Pfarrer
Foto: WZ-Archiv

Tönisvorst/Kreis Viersen. Kay Gottschalk hat auf den Offenen Brief geantwortet, den der langjährige Vorster Pfarrer Ludwig Kamm nach der Bundestagswahl an den AfD-Politiker geschrieben hatte (die WZ berichtete). Er bietet dem katholischen Geistlichen, der mittlerweile im Ruhestand ist, ein Streitgespräch an — weist alle Vorwürfe aber zurück.

Tönisvorst: „Phantom“ antwortet dem Pfarrer
Foto: WZ-Archiv

Gottschalk hatte 7,01 Prozent der Erst-Stimmen im Kreis Viersen erhalten. „Ich weiß nicht, woher 12 035 wahlberechtigte Bürger Sie gekannt haben“, schrieb Kamm daraufhin an den AfD-Mann. Denn im Kreis Viersen habe er den Hamburger, der seit kurzer Zeit ein Haus in Breyell haben soll, nicht wahrgenommen. „So muss ich davon ausgehen, dass 12 000 Bürger ein Phantom gewählt haben“, stellte der Pfarrer fest und fuhr fort: „Sie dürfen versichert sein, dass ich Ihnen helfen werde, die Probleme des Kreises Viersen zu entdecken.“

„Zunächst hätte ich es für sehr fair empfunden, wenn sie zu einer unserer zahlreichen Wahlveranstaltungen im Kreis Vieresen gekommen wären, um sich zu informieren - oder, wie es zahlreiche Menschen im Kreis getan haben, mir direkte Fragen zu stellen“, antwortet Kay Gottschalk. Und fährt fort: „Als Mann Gottes hätte ich mir von Ihnen gewünscht, dass Sie mich ohne Vorverurteilung erst kontaktiert hätten.“

Wenn in den Printmedien wenig über ihn zu erfahren sei, liege das daran, dass die Zeitungen „leider überwiegend nicht über meine Inhalte berichten“. Gleichzeitig verweist der neue AfD-Bundestag abgeordnete aufs Internet, wo Zeitungsartikel (die auch in der WZ erschienen sind, Anm. d. Red) über seine politischen Ziele sowie seine Reden zu finden seien. Auch auf Facebook sei er, Gottschalk, präsent.

„Als Ihrer Person nicht angemessen empfinde ich Ihre Wählerschelte.“ Zu behaupten, dass mehr als 12 000 Menschen ein Phantom gewählt hätten, sei „anmaßend“, schreibt Gottschalk an den Pfarrer. Die Menschen hätten die moderne Plattformen der Kommunikation genutzt, um sich zu informieren. Auch seien die Wahlkampfveranstaltungen sehr gut besucht gewesen. „Auf Ihr Angebot komme ich gerne zu und würde mich freuen, wenn Sie mir helfen, den Kreis Viersen noch besser zu verstehen. Das beinhaltet auch, dass Sie herzlich zu unseren Veranstaltungen im Kreis Viersen eingeladen sind.“ Dort könne Kamm sich sogar mit Axel Bähren zu konfessionellen Themen austauschen. Bähren ist ein evangelischer Pfarrer i.R., der für die AfD bei der Landtagswahl kandidiert hatte. “ S. 20

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