„O du fröhliche“: Das Singen war ein Fest

Die WZ hatte wieder zum Offenen Singen in St. Tönis geladen. Hunderte Besucher schmetterten mit.

St. Tönis. „O du fröhliche!“ Das letzte Lied beim Weihnachtsliedersingen der Westdeutschen Zeitung in der St. Töniser Fußgängerzone trifft die Stimmung in der Redaktion genau: Was für ein wundervoller Zuspruch für die Veranstaltung, zu der die WZ schon seit mehr als 15 Jahren einlädt. Hunderte Besucher kamen, schnappten sich bereit liegenden Liedhefte und schmetterten los.

„O du fröhliche“: Das Singen war ein Fest
Foto: Kurt Lübke

„Unglaublich, was daraus geworden ist“, schwärmte anschließend auch Christian Beckers. Er hatte das Singen mehrere Jahre als Musiker an der Posaune begleitet. Diesmal musste er nicht ran: Rolf Schumacher am Akkordeon hatte den kompletten Shanty-Chor des MGV Linn unter der Leitung von Frank Scholzen mitgebracht.

Moderatorin Heike Ahlen, treue Mitarbeiterin der WZ-Redaktion, blickte zunächst zurück auf bescheidenere Anfänge, erinnerte daran, dass in den ersten Jahren viele St. Töniser gar nicht singen wollten. Das hat sich geändert: „Alle Jahre wieder“ stimmte der Shanty-Chor an — und schon sangen hunderte Besucher mit.

Das gilt auch für die Klasse 3a der Katholischen Grundschule, die Gorilla-Klasse, die mit Religionslehrerin Claudia Heitmann gekommen war. „Im Vorjahr war auch unsere 3a hier, doch die heutige 4a ist leider verhindert“, erzählte sie. Die Mädchen und Jungen ließen sich auch nicht lange bitten, sondern schmetterten fröhlich bei „O Tannenbaum“ mit. Und auch im „niederrheinischen Fissel-Regen“, so Heike Ahlen, klang „Leise rieselt der Schnee“ besonders schön.

„Wir sind gerne nach St. Tönis gekommen“, ließ Karl-Peter Fohr als Sprecher des Shanty-Chores wissen. Was natürlich auch für den MGV Forstwald gilt, dessen Sänger bereits seit Jahren das Offene Singen der WZ unterstützen.

Klaus-Dieter Hannemann sorgte für Unterstützung aus Willich. Er spielte gemeinsam mit Rolf Schumacher Akkordeon. Albin Gorke trommelte beim „Kleinen Trommelmann“, für den die Gorilla-Klasse eigens ihren Besuch um fünf Minuten verlängerte.

Rolf Giesen ließ es sich nicht nehmen, ein Gedicht aufzusagen, für das er viel Applaus bekam: „Das Jahr geht zu Ende“, hatte er seine nachdenklichen Verse überschrieben. Seine Frau gehört zu den Stammgästen der Veranstaltung.

Als Gesangssolist und an der Gitarre glänzte Werner Dröge, der unter anderem bei der Zugabe „Ave Maria der Meere“ seinen großen Auftritt hatte.

Geholfen hat auch das Bäckerei-Café Stinges: Unter der ausgefahrenen Markise fanden die Shanty-Sänger Schutz vor dem Regen.

Die Kinder der 3a berichteten, dass nicht mehr alle Familien unter dem Weihnachtsbaum singen. „Aber in der Schule, da singen wir“, sagten sie und versprachen, zum Fest das ein oder andere Lied zu Hause anzustimmen.

Weihnachtslieder sind immer mit Erinnerungen behaftet. Manchmal mit den Verballhornungen, die es seit Generationen gab. Vor allem „Oh Tannenbaum“ ist so ein Lied, zu dem die Anwesenden mehrere Varianten kennen.

Besonderen Anklang fanden auch die weihnachtlichen Seemannslieder, bei denen der Shanty-Chor den Ton angab. „Da läuft mir ein Schauer über den Rücken, so schön ist das“, sagte eine Besucherin. „Der weiße Winterwald“ und „Jingle Bells“ kamen in ihren deutschen Versionen ebenfalls gut an; bekannte Melodien mit einem gut singbaren Text.

Für 2018 steht die vierte Strophe des Eingangslieds „Alle Jahre wieder“ auf dem Plan. Denn für das WZ-Team ist nicht daran zu rütteln: Egal, ob endlich mal der Schnee leise rieselt oder es wieder fisselt: Wir singen! Herzliche Einladung also für Donnerstag, 20. Dezember 2018, 11 Uhr in der Fußgängerzone.

Das Weihnachtssingen der WZ 2017 kann man sich jederzeit noch einmal ansehen und anhören. Auf unserer Facebook-Seite WZ Niederrhein haben wir stimmungsvolle und textsichere Mitschnitte gepostet. Auch für alle zu empfehlen, die sich fürs Fest noch einsingen mögen. Welle Niederrhein bringt einen Mitschnitt heute zwischen 8 und 9 Uhr.

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