Neues Rathaus: Gutachten soll Kosten klären

Wird die Verwaltung zentral untergebracht? Wo könnte das sein? Viele Fragen sind offen.

Neues Rathaus: Gutachten soll Kosten klären
Foto: Lübke

Tönisvorst. Bereits im Juni 2017 hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, einen Auftrag an ein Gutachterbüro zu vergeben, das vor allem aus wirtschaftlicher Sicht die Vor- und Nachteile eines zentralen Rathauses in Tönisvorst überprüfen sollte. Passiert ist bislang nicht allzu viel, was nach erheblichen Protesten der SPD im Ausschuss für Gebäudemanagement und Liegenschaften Bürgermeister Thomas Goßen mit fehlenden Ressourcen in seinem Ressort „Gebäudemanagement“ erklärte.

Jetzt soll alles besser werden. Erste Ergebnisse werden im Spätsommer erwartet. „Ich bin selbst mit dem Sachstand nicht zufrieden, aber die Abteilung war mit anderen Aufgaben zu sehr eingespannt“, so der Bürgermeister.

Nahezu neben ihm hatte in der Sitzung Tobias Janseps Platz genommen. Goßen stellte ihn als neuen Mitarbeiter und als den neuen Leiter der Abteilung Gebäudemanagement vor. Janseps hat seine Stelle im März angetreten. Er soll jetzt das Ganze koordinieren und stellte sich kurz vor: 42 Jahre alt, verheiratet, ein Sohn, in Mönchengladbach geboren, in Willich aufgewachsen, Ingenieur-Studium in Cottbus.

Goßen sicherte zu, dass nun ohne weitere Zeitverluste an der externen Wirtschaftlichkeitsberechnung gearbeitet werde. Zeitgleich gehe es um die Sicherstellung eines ausreichenden Raumbedarfs im Schulzentrum Corneliusfeld mit dem Standort Kirchenfeld bis zum Schuljahr 2025/26.

Zahlreiche Wortmeldungen und Zwiegespräche schlossen sich an. „Wir drehen uns seit 20 bis 30 Jahren auf der Suche nach einer besseren Unterbringung für die Mitarbeiter im Kreis, wir brauchen endlich den Masterplan“, äußerte für die SPD Fraktionsvorsitzender Michael Horst. Weitere Verzögerungen wolle er nicht in Kauf nehmen. An die Adresse des Bürgermeisters meinte er: „Sie sind der Praktiker, was ist denn für Sie die beste und sinnvollste Lösung?“ Eine konkrete Antwort bekam er nicht. Nur die derzeitige Überlegung der Verwaltung, im frühen Sommer durch einen Wettbewerb ein Fachbüro zu ermitteln, das sich fundierte Gedanken um einen Neubau machen sollte. Egal an welcher Stelle.

Kämmerin Nicole Waßen war ebenso wie Goßen eine Fürsprecherin dieses externen Gutachtens. Auch auf die Gefahr, dass, wenn die Gesamtkosten vorliegen, so mancher Kommunalpolitiker „vielleicht einen Schluckauf bekommt“.

Waßen erwartet von der Expertise auch Auskünfte über mögliche Fördermittel und Alternativen, was beispielsweise einen Kauf, eine Anmietung oder eine öffentlich-private Partnerschaft angeht. Parallel gehe es, so Waßen, um die Frage, welche Altbauten zu welchem Preis veräußert werden können, welche Gebäude abgerissen werden müssen und dann natürlich um den Standort.

Für die CDU unterstrich Alexander Decher: „Wir wollen jetzt einen Zeitablaufplan, wie sich die Verwaltung das weitere Verfahren vorstellt.“ Vertreter der großen Fraktionen unterstrichen, dass man zu interfraktionellen Gesprächen bereit sei. Bündnis 90/Die Grünen will eine „Baukommission“ einsetzen, die das Ganze begleiten soll. Darüber entscheidet bald der Rat. schö

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