Festspiele Neersen Neersener Schlosshof wird zum grünen Dschungel

Die erste Premiere bei den Festspielen rückt näher: Mowgli, Balu und „Shakira“ haben am 17. Juni ihren großen Auftritt.

Festspiele Neersen: Neersener Schlosshof wird zum grünen Dschungel
Foto: Friedhelm Reimann

Neersen. Sven Post und Matthias Freihof machen es wie beim Wrestling: Die beiden Schauspieler bilden ein „Tag Team“, so Post, und teilen sich die Regie beim „Dschungelbuch“, das am 17. Juni ab 14 Uhr als Kinder- und Familienstück Premiere auf der Neersener Festspielbühne hat.

„Das klappt erstaunlicherweise gut“, spöttelt Sven Post auf der Pressekonferenz über die Zusammenarbeit. Die hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass beide Akteure auch in wichtigen Rollen auf der Bühne zu erleben sein werden: Post spielt Balu, den gemütlichen Bären, Freihof ist als böser Tiger Shir Khan zu erleben. Versehentlich hat er seine Rolle auch schon mal „Shakira“ genannt — was sich mittlerweile zum Running Gag entwickelt hat.

Man sei schon sehr weit in der Vorbereitung und freue sich darauf, dass es jetzt endlich auf die Freilichtbühne geht, bekennt Sven Post. Der Schlosshof wird dabei zum Dschungel — dank reichlicher Verwendung von grüner Farbe und diverser Urwald-Accessoires. „Von der Requisite ist heute niemand hier, die schlingen noch Lianen“, erzählt Ausstatterin Silke von Patay lächelnd.

Die Handlung kennen die meisten aus dem berühmten Disney-Film — doch die Buchvorlage, so betont Matthias Freihof, sei sehr viel dunkler. Da geht es auch um Themen wie Freundesverrat und Liebesentzug. Auch dies wird in der Neersener Festspiel-Fassung zu sehen sein — wobei die heitere Note nach wie vor im Vordergrund stehen soll. Dafür sorgen wird unter anderem R.A. Güther in einer Doppelrolle als Elefanten-Oberst Hathi und King Lui, Chef der Affen.

„Schweißtreibend, aber schön“ nennt die nur 1,56 Meter große Anne Bedenbender (Mowgli) die Arbeit. Und Sven Post berichtet davon, dass er Höhenangst und eine Abneigung gegen Bananen habe — im Neersener Dschungel aber in großer Höhe eine Banane essen müsse. Ein Gerüst auf der Bühne sorgt dafür, dass der Urwald in die Höhe wächst.

Auf die Lieder aus dem Disney-Klassiker („Probier’s mal mit Gemütlichkeit“) werden die Besucher verzichten müssen: Da die Aufführungsrechte dafür nicht vorliegen, komponiert der Hamburger Stefan Hiller eigens für die Neersener Freilicht-Fassung neue Songs. Sie sind „so nah wie möglich“ an den Originalen — gleichzeitig aber auch „so weit wie nötig“ davon entfernt, sagt Intendant Jan Bodinus.

Der Vorverkauf fürs Dschungelbuch läuft übrigens ausgezeichnet: Laut Geschäftsführerin Doris Thiel sind knapp 85 Prozent aller Tickets schon weg. Die meisten Schulvorstellungen sind ausverkauft, für die Premiere gab es Freitag, 13 Uhr, nur noch noch neun Karten.

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