Möglichst alle Familien im Blick

Schon seit zehn Jahren gibt es den Verbund der Familienzentren in Anrath und Schiefbahn. Koordinatorin Monika Dax schaut zurück.

Möglichst alle Familien im Blick
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Willich. Die Zeit rast: Auf zehn Jahre können die Verbünde der Familienzentren Anrath und Schiefbahn nun schon zurückblicken. Der Geburtstag des Familienzentrums Anrath wird im Rahmen eines großen Bewegungsfestes für Familien gemeinsam mit dem TV Anrath organisiert. Gefeiert wird am Samstag von 10 bis 13 Uhr in der Leineweberhalle. Diplom-Sozialpädagogin Monika Dax ist Koordinatorin der Familienzentren Willich. Seit August 2007 begleitet und organisiert sie für den Träger, den Caritasverband für die Region Kempen-Viersen, die Arbeit der Familienzentren.

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Was ist eigentlich ein Familienzentrum?

Monika Dax: Das sind Kindertageseinrichtungen, die — zusätzlich zum Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag gegenüber den Kindern — Familien unterstützen. Und zwar ganz konkret durch alltagsnahe und niedrigschwellige Begegnungsmöglichkeiten, Beratungs-, Bildungs- und weitere Hilfsangebote.

Welche Einrichtungen sind mit von der Partie?

Monika Dax: In Schiefbahn mit an Bord sind die Kindertageseinrichtungen Awo Kinderhaus, die evangelische Kita Herderweg, die katholischen Kitas St. Elisabeth und St. Raphael sowie die städtische Kita Blauland. In Anrath bilden die beiden städtischen Kitas Furthstraße und Huiskensstraße das Familienzentrum Anrath. Hier gibt es eine enge Kooperation mit den drei weiteren Kindertageseinrichtungen.

Wie hat vor zehn Jahren alles angefangen?

Monika Dax: Die Anfänge liegen sogar davor: Nach Beschluss des Jugendhilfeausschusses von 2007 sollten in der Stadt Willich — nach erfolgreicher Beteiligung des Verbundes Wekeln an der Pilotphase 2006/07 — alle Familienzentren als Verbund-Familienzentren auf den Weg gebracht werden. Das Land NRW bewilligte für das Kita-Jahr 2007/08 Fördermittel für zwei weitere Familienzentren, die in Anrath und Schiefbahn entstehen sollten. 2007 gab es erste Orientierungsgespräche mit Trägervertretern. In Schiefbahn kamen Signale von den Kita-Leitungen selbst, dass sich alle fünf Kindertageseinrichtungen im Ort am Verbund „Familienzentrum Schiefbahn“ beteiligen möchten. Gestartet sind wir dann konkret im September 2007 mit einer ersten Auftaktveranstaltung für alle Kita-Mitarbeiterinnen, um von Anfang an alle mitzunehmen, gemeinsam die Entwicklung zum Familienzentrum zu gestalten.

Und das Ganze hat auch einen offiziellen Rahmen?

Monika Dax: Aber klar. Im Oktober 2008 haben die beiden Verbünde erstmals das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ verliehen bekommen; alle vier Jahre ist eine erneute Zertifizierung erforderlich.

Wie schaut die konkrete Arbeit aus?

Monika Dax: Vielfältig. Ein Familienzentrum hat möglichst alle Familien im Stadtteil im Blick, richtet seine Angebotsstruktur an ihren Interessen aus und stimmt diese an monatlichen runden Tischen ab. In Anrath findet darüber hinaus zweimal im Jahr eine Stadtteilkonferenz statt, in der sich Kooperationspartner, wie Schulen, Bildungsträger, Vereine, Jugendeinrichtungen, engagierte Bürgerinnen und Bürger und weitere Institutionen austauschen. Richtig auch nach außen sichtbar wird die Zusammenarbeit zum Beispiel beim vom Verbund seit 2009 organisierten St. Martins-Fest.

Sicher ein Highlight.

Dax: Klar, aber auch unsere normalen, alltäglichen Kurse und Veranstaltungen zu Erziehungsthemen stoßen auf großes Elterninteresse. Angebote etwa im Bereich Gesundheit wie der Kurs „Wahrnehmung und Bewegung“, der sich an Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr richtet. Und auch die „Musikzwerge“ haben großen Zulauf. 2010 haben wir zum Beispiel in Kooperation mit dem Katholischen Forum einen Kurs „Der rote Faden“ speziell für Väter auf den Weg gebracht. Den hatten übrigens Väter angeregt, die sich mit ihrer Vaterrolle und ihrer Erziehungsverantwortung auseinandersetzen wollten.

Und jetzt wird Geburtstag gefeiert. . .

Monika Dax: Genau. Das Familienzentrum Anrath feiert am 23. Juni in und an der Leineweberhalle in Anrath. Der Verbund Schiefbahn präsentiert sich auf dem „MeinFest“ am 24. Juni mit einem Stand, einer Kreativaktion für Kinder und einem Luftballonwettbewerb. Wir freuen uns über jeden Besucher. Red

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