„Katharinenhöfe“ setzen sich durch

Der Sieger des Wettbewerbs für die Bebauung des Geländes am Konrad-Adenauer-Park steht fest. Der Entwurf sieht im Wesentlichen zwei Karrees mit Innenhöfen und viel Grün vor.

Willich. Umgeben von viel Grün können die zukünftigen Bewohner gleich in unmittelbarer Nähe einkaufen, ehe sie sich in ihrem neuen Quartier zurückziehen oder in einem gemeinschaftlich genutzten Garten das Gespräch mit den Nachbarn suchen. Noch ist dies eine Fiktion, denn auf dem dafür infrage kommenden Areal steht nach wie vor das Katharinen-Hospital mit dem Schwesternwohnheim. Ein Abriss dieser Gebäude am Konrad-Adenauer-Park ist im Frühjahr nächsten Jahres wahrscheinlich. Und dann könnte es Schritt für Schritt im Jahr 2020 losgehen mit dem Neubau.

„Katharinenhöfe“ setzen sich durch
Foto: Kaiser

Der erste Schritt ist getan. Denn gerade hat bei einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb eine neunköpfige Jury, der Politiker, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, externe Architekten, Planungsbüros und Professoren angehörten, einmütig und einstimmig den Entwurf des Münsteraner Architekturbüros von Frank Lecke an die erste Stelle gesetzt. Gestern wurden Details bekannt, der Rat wird darüber am 11. Juli informiert.

„Der Entwurf war extrem überzeugend, angefangen von der natürlich und nicht stringenten Wegeführung, den nahtlosen Übergängen zum Park und den sehr schönen Mietergärten in den Obergeschossen“, war Willichs Technische Beigeordnete, Martina Stall, voll des Lobes über den Preisträger Nummer eins. Dafür gibt’s 6000 Euro.

Der gleichen Auffassung war der Vorsitzende des Willicher Planungsausschusses, Christian Pakusch (CDU). „Es ist alles bestens geordnet. Bei den großzügigen Grünbereichen wurde eine gute Mischung zwischen Wohnen und Handel gefunden“, sagte er.

Frank Lecke erläuterte die Details anhand eines Modells und einiger Pläne. Als Arbeitstitel stand „Katharinenhöfe“ oben drauf. Neben Gewerbe sollen rund hundert Wohneinheiten geschaffen werden. Die Bebauung soll im Wesentlichen mit dreigeschossigen Baukörpern rund um zwei Innenhöfe erfolgen: Einem vorderen Hof, in dem im Erdgeschoss Platz für drei Geschäfte und eine soziale Einrichtung, beispielsweise Kita oder Tagespflege, sein könnte. Aber auch Arztpraxen sind im ersten Obergeschoss möglich. Als Flächen für den Einzelhandel sind rund 2500 Quadratmeter ausgewiesen, für Praxen rund 1300 Quadratmeter.

Wohnen kann man dort mit großzügigen Terrassenflächen. So soll der zweite, dahinter liegende Trakt einen noch großzügigeren Innenhof erhalten und ganz dem Wohnen vorbehalten bleiben.

Stall fasste die spätere Wohnnutzung zusammen: „Es könnte ein Mix von Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Etwa 20 Prozent der Wohneinheiten sollte nach den Vorgaben ein sozial geförderter Wohnungsbau sein.“

Während der hintere Trakt als Wohnhof mit Hauseingängen angelegt ist, hatte Frank Lecke den Vorschlag gemacht, im vorderen Hof an der Bahnstraße gelegen Aufenthaltsmöglichkeiten in einem gemeinsam genutzten Mietergarten zu schaffen. Die erste Planung sieht zudem zwei Tiefgaragen vor und an der Bahnstraße weitere Gebäude, die je nach Bedarf auch in Abschnitten realisiert werden könnten.

Zum 1. Januar wechselt das Eigentum von den St. Augustinus Kliniken zur Grundstücksgesellschaft (GSG) der Stadt Willich. Das Architekturbüro Lecke hat sich durch den Sieg beim Wettbewerb die jetzt folgende detaillierte Ausführungsplanung verdient. „Es wäre schon sehr sportlich, wenn diese Detailplanung noch Ende 2018 fertig wird“, sagte die städtische Planungsingenieurin, Sara Caspari. Dann geht das Ganze zur Entscheidung und zur Änderung des entsprechenden Bebauungsplanes in den Planungsausschuss.

Vorsitzender Pakusch: „Es ist realistisch, sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, wenn von heute in zwei Jahren dort der erste Spatenstich erfolgt.“ Dabei ist sich Pakusch sicher, relativ schnell einen Investor für das spätere Wohnen, Arbeiten und Therapieren im Park zu finden.

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