Karneval: DRK-Helfer entsetzt über die Randale

Karneval am Wochenende in Vorst und Anrath: die DRK-Fahrzeuge wurden mit Flaschen beworfen.

Vorst. Die hässliche Seite des Karnevals zeigte sich am Wochenende in Vorst und Anrath: Prügeleien und sinnlos betrunkene Jugendliche ließen keinen Spaß an der Freud’ aufkommen. „Nein, uns wurde der Spaß verdorben. Wir sind entsetzt“, sagt Annegret Backes, Bereitschaftsleiterin beim Deutschen Roten Kreuz Tönisvorst.

Bei den Umzügen am Samstag in Vorst und am Sonntag in St. Tönis war das DRK mit 18 Helfern vertreten. Während es im größeren Stadtteil ruhig geblieben sei, sei die Situation in Vorst „so schlimm wie nie zuvor“ gewesen, berichtet Backes.

„Wir fühlen uns angegriffen“, sagt Backes und meint das wörtlich: An DRK-Fahrzeugen wurden die Außenspiegel abgetreten und sie wurden mit Flaschen beworfen. In einem anderen Fall war versucht worden, die Besatzung eines Rettungswagens daran zu hindern, einem Verletzten zu helfen.

In den ersten 20 Minuten nach Einsatzbeginn sei der Rettungswagen schon viermal alarmiert worden, berichtet Backes. Schlägereien, Brandverletzungen durch Bengalische Feuer, Betrunkene — die Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Das Gerücht machte die Runde, über Facebook sei unter dem Motto „Tötet den Vorster Clown“ zur Randale aufgerufen worden.

„Mein Sohn hat einen entsprechenden Aufruf im Internet auch gefunden“, sagt Annegret Backes. Das Sicherheitskonzept, das man mit Polizei, Stadt und den Karnevalisten erarbeitet habe, sei dem Treiben nicht gewachsen gewesen: „Wir wurden überrollt.“

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