Heimatbrief: Als in St. Tönis ein Zeppelin notlandete

Geschichte und Episoden aus dem Ort erzählt der neue Heimatbrief des Heimatbundes. Er geht in die ganze Welt.

St. Tönis. „Ein Ende mit Wehmut“, beschreibt Heinrich-Josef Thelen seinen Artikel über zwei mittlerweile aufgelöste Gemeinschaften: den Gartenbauverein und die Singgemeinschaft. Und sein jahrelanger Mitautor Werner Lessenich erinnert an den 1. Juni 1911, als ein zeppelinähnliches Fluggerät, der „Ruthenberg II“, in St. Tönis notlandete. Dies sind nur zwei Geschichten aus dem neuen Heimatbrief des Heimatbundes St. Tönis.

In den Räumen der St. Töniser Geschäftsstelle der Sparkasse Krefeld wurde jetzt die 168. Ausgabe vorgestellt. Und wie es sich seit langem gehört, bekam Bürgermeister Thomas Goßen das erste noch druckfrische Exemplar. 20 Helfer bringen das 48-seitige Heft mit vielen Geschichten und Episödchen aber auch mit aktuellen Nachrichten zu den in St. Tönis lebenden Mitgliedern. Rund 1 410 sind es insgesamt, etwa 350 davon gehen an jetzt auswärts Wohnende quer durch Deutschland, 58 in alle Welt, darunter bis nach Südamerika und Kanada.

Diesmal kommt das Hagelkreuz, wo kürzlich eine alte Winterlinde herabgestürzt war, gleich mehrmals vor. Künstlerin Annemarie Brocker erinnert in ihrer Ölzeichnung auf der Titelseite noch an die Zeit, in der die zuletzt zwei Linden in voller Blüte standen. Und Rolf Schumacher schreibt dazu die Geschichte. Waltraud Althoff-Pegels stellt den 75 Jahre alten Bienenzuchtverein vor.

In der neuesten Ausgabe wird unter anderem an Klassentreffen erinnert, an die Siedlergemeinschaft „Mein Heim“ oder an das damalige Walderholungsheim am Tacksee. Alt-Bürgermeister Richard Beckers kann sich in seinem Text noch an das Jahr 1937 erinnern, als vor den großen Ferien ein Arzt und ein Beamter der Gemeinde durch die Schulklassen gingen, um gesundheitlich schwache Kinder zu ermitteln und ihnen eine „Kur“ in nächster Nähe zu ermöglichen.

Gleich mehrmals gehören Heimatbund-Vorsitzender „Heino“ Thelen und sein Vize Werner Lessenich zu den Autoren. Thelen lässt die Ära der Konditorei Büskens wieder aufleben, und Lessenich startet eine neue Serie, sucht St. Töniser, die von ihrem ersten Auto noch ein Foto haben und dazu eine besondere Geschichte erzählen können. Und er appelliert an die im Ausland lebenden Alt-St. Töniser ihm ein Foto aus ihrer neuen Heimat zu schicken. Bedingung: Auf dem Bild muss der sich zur einstigen Heimat bekennende Aufkleber „. . . he wörd noch platt jekallt“ zu sehen sein.

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